"Der Flohmarkt ist wettertechnisch empfindlich", meint eine Fierantin aus Furth im Wald, die beim diesjährigen Oberviechtacher Frühlingsmarkt am Bahnhof ihren opulent überdachten Verkaufsstand aufgeschlagen hatte. "Es soll nicht regnen, aber auch nicht zu heiß sein", merkte die Stammverkäuferin an, die seit Jahren auf den ostbayerischen Märkten ihre Erfahrungen auch in Bezug auf das Wetter gesammelt hat. Hinsichtlich des Standorts hatten die Händler die Wahl: Entweder man verkaufte am Bahnhof oder auf dem Betriebsgelände der Firma Herzog, wo zwischen den gelagerten Baumaterialien eine breite Verkaufsstraße freigeräumt war.
Veronika Wilhelm aus Gleiritsch versuchte hier zum ersten Mal ihr Verkaufsgeschick, und sie war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. "Viele Standler haben das Wetter abgewartet", ist ihr Eindruck, als manche Fieranten erst nach dem allgemeinen Verkaufsauftakt eintrudeln. "Die wollten die Sonne haben", meint die Standlerin aus Gleiritsch lachend, als tatsächlich im Laufe des Vormittags die Sonne herauskam.
Über das Wetter konnte man sich beim Frühlingsmarkt also nicht beschweren. "Die Temperaturen hätten halt ein bisschen nach oben gehen können", so die einhellige Meinung. Wichtig war aber, dass es nach der langen Regenperiode trocken blieb, was vor allem auch viele auswärtige Besucher zu einem Marktbesuch animierte.
Auch Michael Herzog, der Firmenchef, ist mit dem Verlauf zufrieden. Auf dem weitläufigen Ausstellungsgelände zur Gartengestaltung ließen sich die Interessenten von der Vielzahl der Pflastervorschläge, den Gartenteichen, den Hochbeeten und Pavillons inspirieren. Ein ähnliches Bild ergab sich in der Gärtnerei Baumer, wo das riesige Firmenareal am Nachmittag bis auf den letzten Stellplatz gefüllt war und die Einkaufswägen zur Neige gingen. In den weitläufigen Glashallen erwartete die Besucher eine unermessliche, farbenfrohe Blütenpracht. Für die anstehende Frühjahrsgestaltung von Garten, Terrasse und Balkon war also bestens vorgesorgt.
Dort, wo das Warenangebot seit Jahrhunderten seine Tradition hat, nämlich auf dem Oberviechtacher Marktplatz, wurden beim Frühlingsmarkt in erster Linie Speisen angeboten. Die Käse-, Wurst- und Brotspezialitäten eines Salzburger Fieranten fanden vor allem am Nachmittag reißend Absatz. Für ihn lohnte sich die weite Anreise in die Eisenbarth-Stadt, in der er nicht zum ersten Mal vertreten ist. Neben den österreichischen Köstlichkeiten wurden am Marktplatz auch Rosswürste, Schoko-Früchte und "Baumstriezel" angeboten. Einen farbenfrohen Verkaufsstand mit Marmeladen, Fruchtsäften, Likören und anderen ländlichen Produkten hatte Annemarie Hubatsch. Sie kennen die Oberviechtacher aber bestens als einheimische Standlerin, die ihre Waren jeden Donnerstag auf dem Marktplatz anbietet.
Weitere Märkte im Jahresablauf
- 3./4. Juni: Barockes Markttreiben zum Eisenbarth-Festspiel
- 9. Juli: Sommermarkt
- 24. September: Michaelimarkt
- 2. Dezember: Christkindlmarkt
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