Oberviechtach
26.12.2018 - 15:49 Uhr

Sich "für Gott öffnen wie eine Türe"

"Echtes" Weihnachten ist für viele Menschen ein Luxus - zumindest aus der Sicht von Pfarrer Norbert Schlinke. Er lenkt den Blick auf den eigentlichen Sinn des Fests.

Jugendliche und Kinder stellten die Weihnachtsgeschichte in dem Krippenspiel dar und zeigten zwei Welten auf. Weihnachten damals in der Krippe und das, was heute daraus gemacht wird. Bild: weu
Jugendliche und Kinder stellten die Weihnachtsgeschichte in dem Krippenspiel dar und zeigten zwei Welten auf. Weihnachten damals in der Krippe und das, was heute daraus gemacht wird.

Mit den Gedichtzeilen "Weht im Schnee der Weihnachtsduft" eröffnete Pfarrer Norbert Schlinke die Familienchristvesper in der Auferstehungskirche. Mit dem Gedicht erinnerte er an die immerwährende Hoffnung, dass die Menschheit besser werde. "Jedes Jahr wird die Hoffnung enttäuscht", stellte er fest. Nicht durch die ganzen Besorgungen vor Weihnachten würden die Menschen besser, sondern "wenn wir uns für Gott öffnen wie eine Türe".

Das unter der Regie von Paula Klepser vorgebrachte Krippenspiel zeigte zwei Welten auf. Zwei junge Mädchen unterhielten sich über das wahre Geschehen zu Weihnachten, das so gar nichts mit der Welt von heute, mit Stress, Einkaufen und Geschenke-Besorgen, zu tun hat. In eingespielten Szenen, in denen der Prophet Jesaja das Kommen des Erlösers verkündete und die Hirten und Engel von der Geburt des Herrn verkündeten, wird deutlich, wie "begriffsstutzig" die Menschheit ist. Man müsse die Herzen öffnen, dann sehe man, dass Christus auch heute kommt, lautete die Botschaft. "Dann müsst ihr euch aber auf den Weg machen. Jesus lädt alle ein", verkündeten die Hirten.

In der Predigt griff Pfarrer Schlinke die "zwei Welten" von Weihnachten auf. Man könne das Fest durchaus ohne Jesus feiern. "Das Fest mit gutem Essen und vielen Geschenken genügt sich selbst", betonte er. Aber entstehe dadurch nicht eine große Leere? Das "echte" Weihnachten der Christenheit würden sich nur Wenige leisten. Gott werde Mensch, das sei das Wichtigste. Das müsse jeder für sich selbst verinnerlichen, denn: "Wer Weihnachten nicht unter dem Herzen trägt, wird es niemals unter dem Baum finden." Mit diesem Spruch auf einer Karte schloss die Predigt. Posaunenchor, Familienchor "Friends of God" und mächtige Orgeltöne sorgten für die musikalische Umrahmung der Christvesper, die mit dem Lied "O du fröhliche" endete. Am ersten Weihnachtstag feierte Pfarrerin Ruth Schlinke mit der Oberviechtacher Gemeinde den Weihnachtsfestgottesdienst, mit der Schönseer Gemeinde dann am zweiten Weihnachtstag.

 
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