Oberviechtach
28.02.2025 - 13:43 Uhr

Gelöbnis in Oberviechtach: Kommandeur erinnert an Einsatz in Litauen

25 junge Rekrutinnen und Rekruten legen in der Mitte ihrer Ausbildungszeit auf dem Appellplatz der Grenzlandkaserne Oberviechtach das Feierliche Gelöbnis ab. In die Zeremonie eingebunden ist auch das Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim.

Das gesamte Panzergrenadierbataillon 122 war angetreten, als die Truppenfahne unter den Klängen des Regimentsmarsches auf dem Appellplatz Einzug hielt. Die Angehörigen der neuen Soldatinnen und Soldaten und zahlreiche Ehrengäste wohnten dem Treuebekenntnis bei, das für die neu eingetretenen Mitglieder der Bundeswehr eine gesetzlich begründete Pflicht und zugleich Teil der Tradition ist. Die Hinzuziehung der Öffentlichkeit unterstreicht die Integration der Streitkräfte in Staat und Gesellschaft.

Seit Ende 2023 nimmt das Panzergrenadierbataillon 122 wieder im eigenen Bereich die Grundausbildungen vor. Rotationsweise ist in jedem Quartal eine andere Kompanie des Bataillons für die Ausbildung der neuen Rekruten zuständig. Zu der militärischen Feier begrüßte der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Ralf Georgi, unter den Ehrengästen den stellvertretenden Kommandeur der Panzerbrigade 12, Oberst Klaus-Peter Berger aus Cham, Bürgermeister Rudolf Teplitzky, die stellvertretende Landrätin Brigit Höcherl und den Kreisvorsitzenden der Soldaten- und Kriegerkameradschaft, Josef Hauer.

Ukrainische Kameraden

In seiner Ansprache blendete der Kommandeur auf den Krieg in der Ukraine und erinnerte an die Ausbildung ukrainischer Soldaten im Bataillon. „Einige werden nicht mehr am Leben sein“, gab er zu bedenken und verwies auf das Bedrohungsszenario, aber auch auf die Kampfbereitschaft. „Soldaten und Technik erfüllen den Auftrag“, bekräftigte der Kommandeur auch im Hinblick auf die künftige Stationierung des Bataillons mit dem Schützenpanzer Puma „an der Grenze zwischen Gut und Böse in Litauen“.

„Wir stehen hier, ein Versprechen abzulegen“, erklärte Panzergrenadier Jule stellvertretend für alle angetretenen Rekruten. Sie blendete zurück auf die zurückliegenden Ausbildungswochen. „Wir wurden an unsere körperlichen und mentalen Grenzen herangeführt beim Marschieren, Waffen zerlegen und Erste-Hilfe-Leistungen.“ Die neuen Soldaten haben die Hälfte ihrer Grundausbildung hinter sich. Aufenthalte auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr und bei einem Biwak stehen in nächster Zeit an.

Verbundenheit zu Soldaten

Mit dem Grenadiermarsch „Friedericus Rex“ leitete das Heeresmusikkorps das Grußwort von Bürgermeister Rudolf Teplitzky ein, der den Grundsatz der Bundeswehr „Wir dienen Deutschland“ aufgriff und den Auftrag der Soldaten würdigte. „Alle anwesenden Gäste zeigen die Verbundenheit mit unseren Soldatinnen und Soldaten“, bekannte das Stadtoberhaupt, das den Soldaten beim Dienst in Litauen „stets ein gutes Nachhausekommen“ wünschte.

Im Rahmen des Appells sprach der Kommandeur auch Beförderungen aus. Die Gelöbnisformel der neuen Soldaten an der Truppenfahne als Höhepunkt der Veranstaltung war eingebettet in einen Choral des Heeresmusikkorps, das zum Abschluss die Bayernhymne und die Nationalhymne intonierte.

Hintergrund:

Panzergrenadierbataillon 122

  • Das Bataillon zählt mit dem Schützenpanzer Puma zu den Kampftruppen des Heeres. Es wird als Teil der „Litauen-Brigade“ dauerhaft ins Baltikum verlegt.
  • Seit 1961 ist der zweitälteste noch aktive Kampftruppenverband der Bundeswehr in Oberviechtach stationiert.
  • Rund 600 Soldaten leisten ihren Dienst in drei Kampf- sowie einer Versorgungs- und Unterstützungskompanie.
  • Oberstleutnant Ralf Georgi führt seit 2022 die Einheit. Er ist ab Herbst 2025 für eine andere Verwendung vorgesehen.
 
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