Seit Jahrzehnten ist es eine schöne Tradition, dass die Stadtkapelle vor dem Gotteshaus weihnachtliche Lieder anstimmt und damit die Gläubigen auf das Fest von Christi Geburt einstimmt. Vor dem Haupteingang intonierten die Musikanten unter der Leitung von Tobias Zeitler "Kommet Ihr Hirten“, „Süßer die Glocken nie klingen“ oder „Fröhliche Weihnacht überall“ und riefen damit die Gläubigen zur Christmette.
Mit einer großen Schar von 26 Ministranten zog Stadtpfarrer Alfons Kaufmann in die zunächst abgedunkelte Kirche ein. Nachdem das Christkind seinen Platz in der kleinen Krippe vor dem Altar gefunden hatte, gingen die Lichter an. Im Evangelium wurde an das Geschehen der damaligen Zeit erinnert. In seiner Predigt stellte Pfarrer Kaufmann heraus, dass das Gotteskind weit von seiner Heimat entfernt auf die Welt gekommen ist. Er knüpfte Parallelen zwischen der Geburt im Stall von Bethlehem und zahlreichen Neugeborenen und Kindern, die sich zusammen mit ihren Eltern weltweit auf der Flucht vor Krieg und Terror befinden.
Ein "göttlicher Gruß an die Menschen", so der Geistliche, sei der erste erste Schrei des Christkindes gewesen. Diesem sollten die Gläubigen folgen, ebenso wie die Hirten, die sich – geleitet durch Engel und himmliches Licht – zum Stall aufmachten, um das Neugeborene zu finden. In den Fürbitten wurden im weiteren Verlauf der Liturgie unter anderem für alle gebetet, die ihren christlichen Glauben im Verborgenen leben müssen. Aber auch Menschen, die einsam und krank sind oder erst vor kurzer Zeit einen lieben Menschen verloren haben, wurden ins Gebet aufgenommen.
Der Kirchenchor mit seinem Gesang ließ die Christmette zu einem Festgottesdienst werden, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zum Abschluss dankte Pfarrer Alfons Kaufmann den Sängern sowie allen, die sich bei der Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes eingebracht haben. Und spätestens, als alle Gottesdienstbesucher in der abgedunkelten Kirche gemeinsam „Stille Nacht, heilige Nacht“ anstimmten, wurde die große Bedeutung dieser Heiligen Nacht erneut bewusst.
Großer Andrang herrschte am Nachmittag in der Kinderchristmette. Das freute Kaplan Florian Fronhöfer, der daraus schloss, dass sich die Buben und Mädchen der großen Bedeutung dieses Tages bewusst sind. Der Chor „Pusteblume“ brachte im Gesang zum Ausdruck, dass das Weihnachtsfest nun endlich da ist. Im Krippenspiel zeigten Buben und Mädchen die Ereignisse der Heiligen Nacht auf, in der die Hirten dem neu geborenen Christuskind ihre Aufwartung machten. Später brachten die Kinder im Gottesdienst noch ihre Spenden für die Hilfsaktion "Adveniat" zum Altar, um Menschen in Lateinamerika ein besseres Leben zu ermöglichen.
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