Oberviechtach
27.03.2023 - 10:38 Uhr

Eine "großartige Erfolgsgeschichte" für Oberviechtach geschrieben

In 30 Jahren hat die Dr.-Max- und-Margret-Schwarz-Stiftung in Oberviechtach viel Gutes bewirkt. Neben den wirtschaftlichen Erfolgen steht beim Jubiläumsfestakt auch der zwischenmenschliche Bereich im Fokus der Redner.

Als „Jahrhundertgeschenk“ wertete Bürgermeister Rudolf Teplitzky die Dr.-Max-und-Margret-Schwarz-Stiftung, deren 30-jähriges Bestehen am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche und einem anschließenden Festakt im Emil-Kemmer-Haus gefeiert wurde. Im Mittelpunkt des Dankes der Stadt standen das Stifterehepaar sowie die Testamentsvollstreckerin und Ehrenbürgerin Erika Odemer, die gesundheitsbedingt nicht an der Festveranstaltung teilnehmen konnte. Helmut Hörger, der seit dem Jahr 2000 zum Stiftungsrat gehört, war aus München angereist. Er würdigte als einstiger Mitarbeiter von Dr. Max Schwarz bei der „Süddeutschen Treuhandgesellschaft AG“ in München dessen Persönlichkeit als „Humanist vom alten Schlag mit einem fachlich modernen Denken“.

Passend zu den bei der Stiftung geflossenen Millionenbeträgen lag das Saxophon-Ensemble des Ortenburg-Gymnasiums bei seiner musikalischen Begleitung des Festaktes ganz richtig, als es bei der Bilderschau des Bürgermeisters den ABBA-Song „Money, Money“ intonierte.

Erfolgreicher Unternehmer

Das Stadtoberhaupt blendete auf den Werdegang von Max Schwarz, der am 28.09.1898 in Oberviechtach geboren wurde und eine Spitzenkarriere auf dem Unternehmenssektor machte. Schon zu Lebzeiten hatten die Ehegatten Schwarz, die ohne Kinder geblieben waren, ihre Verbundenheit zu Oberviechtach bekundet. Bereits in früher Zeit machten sie sich mit Spenden verdient, beispielsweise bei der Gestaltung von Grünflächen oder beim Bau des Schützenheims oder des Freibads.

Bei der Einrichtung der Stiftung bestimmte das Ehepaar Schwarz per Testament Erika Odemer zur Dauertestamentsvollstreckerin. Der Bürgermeister dankte ihr für Zeit, Kraft und Energie, mit der sie sich jahrzehntelang in diese Einrichtung eingebracht habe. Er würdigte aber bei der Zusammenarbeit auch „ihre angenehme Art und ihren wohlwollenden Charakter“. Teplitzky würdigte ihr "riesiges Engagement" bei der Sanierung der Münchner Liegenschaften, „wo sie immer vor Ort war und die Baustellen betreute“.

Was geschaffen wurde

Der Bürgermeister ging auch detailliert auf die Aktivitäten der Stiftung und speziell von Erika Odemer in Oberviechtach ein. Zu den wesentlichen Projekten der Mittelverwendung zählen die Sanierung der Kindergärten in Oberviechtach und Pullenried sowie der Neubau der Kinderkrippe „Spatzennest“ (2010) und des Kinderhauses „Lieblingsplatz“ (2022). „Eine großartige Erfolgsgeschichte“, resümierte das Stadtoberhaupt.

Da Erika Odemer selbst nicht am Festakt teilnehmen konnte, waren alle Teilnehmer aufgerufen, eine Dankurkunde zu unterzeichnen, die der Ehrenbürgerin zugeleitet wird. Helmut Hörger, der seit 23 Jahren als Stiftungsrat tätig ist, richtete in seiner Laudatio den Blick auf „herausragende Persönlichkeiten“, die sich um die Stiftung verdient gemacht haben. Dabei vergaß er nicht, auch auf Seiten der Stadt Anni Hauer und „dem Phänomen Wolfgang Ruhland“ zu danken, die wesentlich zu „einem harmonischen Zusammenwirken aller Kräfte“ beigetragen hätten. Er selbst sei in den Jahrzehnten seiner Stiftungstätigkeit "zu einem Oberviechtacher geworden".

Hintergrund:

Impulse der Stiftung für Oberviechtach

  • 1993 Gründung der Dr.-Max-und-Margret-Schwarz-Stiftung mit einem geschätzten Stiftungsvermögen von 19 Millionen Mark
  • Grundlage ist das gemeinschaftliche Testament von Max und Margret Schwarz von 1975, in dem Erika Odemer als Dauertestamentsvollstreckerin eingesetzt wurde
  • Stiftungsvermögen aus Immobilien in München und Erding, Beteiligungen an Wirtschaftsunternehmen sowie Geldvermögen einschließlich Aktien. Zwischenzeitlich Ergänzung um zwei Wohnimmobilien in Amberg und Beteiligung an der Alten- und Pflegeheim GmbH Oberviechtach
  • Bisher Investitionen aus den Stiftungserträgen von insgesamt 10 Millionen Euro für soziale Zwecke in Oberviechtach (Kindergärten, Kinderspielplätze, Stadtbibliothek)
  • 2005 Übernahme des ehemaligen Museumsgebäudes am Marktplatz und nach Umbau bis 2008 Überführung in eine gastronomische Nutzung unter der Bezeichnung MP 12
  • 2014 Fertigstellung des Geschäftshauses MP 18 mit der AOK-Geschäftsstelle und weiteren Dienstleistern
  • 2015 Einweihung des „Haus der Schwarz-Stiftung“ als Geschäftshaus mit Apotheke, Praxisräumen und Reisebüro
 
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