Oberviechtach
18.10.2024 - 14:37 Uhr

Große Übung an Mitteleuropäischer Rohölleitung im Landkreis Schwandorf

Im Landkreis Schwandorf findet eine große Ölwehr-Übung an der Mitteleuropäischen Rohölleitung (Mero) statt. Am 19. Oktober wird der Ernstfall bei einem potentiellen Leck in der Leitung simuliert.

Zwischen Obereppenried und Oberlangau findet am Samstag, 19. Oktober, eine Großübung statt. Simuliert wird ein Leck in der Mitteleuropäischen Rohölleitung. Symbolbild: Marijan Murat/dpa
Zwischen Obereppenried und Oberlangau findet am Samstag, 19. Oktober, eine Großübung statt. Simuliert wird ein Leck in der Mitteleuropäischen Rohölleitung.

Durch den Landkreis Schwandorf führt die Mitteleuropäische Rohölleitung (Mero) von Ingolstadt über Waidhaus nach Nelahozeves bei Prag. Am Samstag, 19. Oktober, findet zwischen den Schieberstationen bei Obereppenried und bei Oberlangau eine Ölwehr-Vollübung statt. Wie aus einer Mitteilung des Landratsamtes hervorgeht, signalisieren die Leckerkennungssysteme in der Leitzentrale der Mero in Vohburg gegen 9 Uhr ein Leck im Abschnitt B21. Die Leitzentrale alarmiert daraufhin die Integrierte Leitstelle Oberpfalz Nord (ILS) am Standort Amberg. Diese löst Ölalarm gemäß Katastrophenschutz-Sonderplan aus.

Die Kreiseinsatzzentrale am Landratsamt Schwandorf wird alarmiert und besetzt und übernimmt die Funktion der Befehls- und Sammelstelle. Im Feuerwehrgerätehaus Winklarn wird ein Bereitstellungsraum eingerichtet. Ölsperren werden von den eingeteilten Feuerwehren in die Gewässer eingebracht, Ölabsaug- und -entsorgungsgerät wird bereitgehalten und auf Anweisung der Einsatzleitung eingesetzt. Weitere Feuerwehren begehen zur Lecksuche die Leitung oder halten sich für die Explosions-Gefahrenabschätzung und den Brandschutz bereit.

Nachdem alle Einheiten den Vollzug ihrer Aufgaben gemeldet haben und die Ölsperren durch die Feuerwehrführung und Mero besichtigt worden sind, kann die Übung beendet werden. Neben dem Einsatz der Katastrophenschutz-Einheiten überprüft Mero die Zusammenarbeit mit der Einsatzleitung und die eigenen internen Kommunikationswege.

Beim Betrieb der Rohölleitung sind im rechnergestützten Leitsystem mehrere Verfahren zur Leckerkennung und -ortung gleichzeitig aktiv. Dazu werden zwischen den Pump- und Empfangsstationen ständig die Tankstände und die Durchflüsse gemessen und verglichen. Außerdem werden Messwerte der Drücke und Temperaturen in der Rohrleitung, die in den Schieberstationen entlang der Trasse ermittelt werden, in Echtzeit ausgewertet.

Rund um die Uhr besetzt

Die Leitzentrale Vohburg der Mero ist rund um die Uhr besetzt. Bei Schäden an der Fernleitung, die das Leitsystem anzeigt oder die von außen gemeldet werden, können jederzeit sofort alle notwendigen Aktionen eingeleitet werden. Die weitere Notfallvorsorge ist im sogenannten Ölalarm- und Einsatzplan geregelt. Das betrifft die Notabschaltung der Fernleitung, die Alarmierung bei der zuständigen Integrierten Leitstelle (ILS) durch den Betreiber, die Alarmierung festgelegter Katastrophenschutzkräfte und der Einsatzleitung durch die ILS, die Aufgaben der Katastrophenschutzkräfte im Soforteinsatz sowie die Alarmierung und den Einsatz von betreibereigenem Bereitschaftspersonal und Fremdfirmen.

Damit die Katastrophenschutzkräfte ihre Aufgaben wahrnehmen können, sind entlang der Leitungstrasse insgesamt 100 Ölsperren eingerichtet, davon 13 im Landkreis Schwandorf in allen Fließgewässern, die von der Fernleitung gequert werden, und mit dem notwendigen Material versehen. Weiteres Mero-eigenes Ölwehr-Material lagert bei verschiedenen Feuerwehren.

344 Kilometer lang

Die Mitteleuropäische Rohölleitung von Ingolstadt über Waidhaus nach Nelahozeves bei Prag dient der Versorgung der Tschechischen Republik mit Rohöl. Sie hat eine Gesamtlänge von 344 Kilometern, davon liegen 179 Kilometer im Freistaat Bayern. Sie hat eine Pumpstation in Vohburg bei Ingolstadt. Sie ist durch 54 Schieberstationen – davon 28 im Freistaat Bayern – in verschließbare Abschnitte eingeteilt.

Die Streckenlänge der Mero im Landkreis Schwandorf beträgt etwa 21 Kilometer, teilbar in drei Abschnitte. Die Leitung tritt südlich von Kulz in den Landkreis Schwandorf ein. Sie verläuft an Winklarn und Oberviechtach vorbei und verlässt den Landkreis bei Oberlangau in Richtung Eslarn.

 
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