"Die Oberviechtacher Stadtpfarrkirche ist der ideale Ort für ein solches Konzert!", war sich der Dirigent Michael Konstantin sicher. Für ihn war der Auftritt zusammen mit der Kammerphilharmonie München ein "Heimspiel". Der gebürtige Seebarner, der in der klassischen Musikszene eine beachtliche Karriere hingelegt hat, erhielt 2004 am Ortenburg-Gymnasium sein Abiturzeugnis. Damalige Auftritte beim traditionellen OGO-Klavierabend oder bei den Weihnachtskonzerten waren sozusagen ein Vorspiel für seine spätere musikalische Laufbahn.
Auch als Pianist
Tobias Ehrenfried begrüßte als Vorsitzender des veranstaltenden Tourismusvereins die über 100 Besucher, die sich für das Konzert "Bach & Haydn" begeisterten. Das junge Ensemble aus München hat sich auf Musik aus Barock und Klassik eingespielt, und so wurde das Konzert schwungvoll mit Johann Sebastian Bachs Ouvertüre aus der Orchestersuite Nr. 1 in C-Dur eröffnet. Anschließend kam "etwas Spezielles", denn jetzt folgten drei Sätze aus der Symphonie in G-major des Bach-Sohns Philipp Emanuel. Dieser war auf ein eigenes Profil bedacht und bewegte sich in seinem Musikstil hin zur Klassik.
Dann war aber wieder astreiner Barock angesagt, als Michael Konstantin mit seinem durchgehend souveränen Dirigat Johann Sebastian Bachs Doppelkonzert für Violine und Oboe in c-Moll eröffnete. Gleichzeitig wirkte der Dirigent bei allen Bach-Stücken auch als Pianist am Cembalo. Die Solistinnen Stella Heutling (Oboe) und Nicoletta Ferrari (Violine) beeindruckten mit ihrem fein abgestimmten Spiel, das in die Pause führte. Der zweite Teil des Konzertabends war in Gänze Joseph Haydn gewidmet, wobei von seinen zwei Cello-Konzerten das in D-Dur zur Aufführung kam. Hendrik Blumenroth wurde mit seiner expressiven Klangentfaltung seinem Ruf als profilierter Solocellist gerecht.
Begeisterte Zuhörer
Den Abschluss des Konzertabends bildete ein Frühwerk aus Joseph Haydns Reigen von insgesamt 109 verfassten Sinfonien. Mit ihrer virtuosen Schlussdarbietung der Sinfonie Nr. 27 in G-Dur animierte die junge Orchesterformation das Publikum zu stehenden Ovationen, wobei sicherlich der Reiz der dezent untermalenden Hörnerklänge beitrug.
„Ich möchte den Kulturkalender der Oberpfalz noch mehr bereichern!“, gestand Michael Konstantin, als er seine Idee von einem Oberpfälzer Opernfestival präsentierte, das 2020 über die Bühne gehen soll. Ein Förderverein unterstützt diese Initiative, für dessen Beitritt der Dirigent warb. Die Mitglieder können sich vielfältig in dieses Projekt einbringen, entweder als passiver Förderer oder auch als Chorsänger, Statist oder Bühnenhelfer. info[at]operoberpfalz[dot]de
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