(lg) "Bürger Oberviechtachs, aufgemerkt!", lautete in Abwandlung einer einstigen Spielszene die Einladung zum barocken Markt, der heuer die Festspielaufführungen begleitet. Alt und Jung erleben hierbei ein abenteuerliches Unterhaltungsprogramm. Nicht nur auf den Festspielbühnen, sondern auch beim barocken Markt heißt es in diesem Jahr "Eisenbarth erleben". Das Begleitprogramm der 17. Festspielsaison wartet mit einer Reihe phantasievoll gestalteter Angebote sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene auf. Selbst wenn man sich nicht zu den Festspielbesuchern gesellen wollte, so war man am Samstagnachmittag beim dynamischen Markttreiben rund um den Schwarz-Brunnen willkommen.
Sehnsüchtig fieberten die ganz jungen Gäste dem Puppentheater entgegen, wo sich die Figuren des Spottliedes bei Doktor Eisenbarth einfanden. Ganz im Sinne des Schmählieds, wo mit den Patienten nicht zimperlich umgegangen wird, fand manche Szene ein unerwartetes Ende. Die Auftritte der Marionetten waren vom Live-Gesang einiger Schauspieler begleitet. Wer von den Kleinen es nicht so spektakulär wollte, fand im Märchenzelt von Klaus Habl eine Oase der Erholung.
Dort, wo es erforderlich war, dirigierte der Herold Manfred Aschenbrenner die Besucher zur entsprechenden Veranstaltung. Den Kindern fiel die Wahl nicht leicht, denn für ihre Unterhaltung war auch ein barocker Spielegarten oder ein packendes Kanonenschießen aufgebaut. Ganz unübersehbar waren zwei überdimensionale Stelzengänger, die sich im Vogel-Outfit sicher zwischen den Gauklern bewegten. Diese demonstrierten auf dem ganzen Marktplatz ihre Kunststücke als Artisten und Jongleure und wurden hie und da nur von einem überraschend auftauchenden Tanzbären gestört.
Als ein Besuchermagnet entwickelte sich "Eysenbarths Phantasticum", wo der zerstreute Alchemist Abramo (Florian Waldherr) zusammen mit seinem Gehilfen Rasputin ganz abenteuerliche Versuche und Behandlungen von Zuschauern anstellte. Mal waren es die Tränen der Sphinx, dann Nilwasser und das Gift zahlreicher Schlangen, die vor einem barocken Marktwagen zu allerlei Tinkturen und Medizinen vermengt wurden. Meister Abramo war auch in der Lage, aus Kupfermünzen Golddukaten herzustellen.
Kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus der Töpferei ober Klöppelstube, aber auch Wohltuendes aus der Natur konnten die Besucher an zahlreichen Ständen erwerben. Urkunden und Zertifikate durfte man selbst kaligraphisch fertigen und sodann siegeln lassen. Marktmusik, aber auch klassische Beiträge erfreuten Herz und Sinne der Gäste. Für das leibliche Wohl war natürlich auf dem Barockmarkt auch vielfältig vorgesorgt.
Hereinspaziert ins Phantasticum
Oberviechtach
03.06.2018 - 16:01 Uhr
von Georg Lang
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