Mit der Trophäenschau der Kreisgruppe Oberviechtach des Bayerischen Jagdverbandes begann die diesjährige Hegeschau in der Aula der Schönseer Grundschule.
"Unsere Herausforderungen sind nur in Kooperation mit Landwirten, Forstwirten und Behörden zu lösen", betonte der Vorsitzende Alexander Flierl. "Dabei gehört die Jagd zur Bewirtschaftung". Man dürfe nicht alles unter eine Käseglocke stellen, meinte Flierl. Damit sprach er das Thema Wolf an, ebenso den Fischotter, der ebenfalls in der Oberpfalz sehr verbreitet sei. "Wir haben seit 2016 eine Verzehnfachung bei der Schadensregulierung beim Fischotter", so Flierl. Es brauche "kluge Jagdkonzepte", die mit einer Verjüngung des Waldes einher gehen müsse.
Bevor der Käfer kommt
Stellvertretender Bürgermeister Andreas Hopfner blickte auf die gute Zusammenarbeit der Stadt mit den Jagdpächtern. Landrat Thomas Ebeling wies darauf hin, dass die Veränderungen bezüglich Jagd und Jäger vom Landratsamt begleitet werden, alle Belange der Jäger bringe Alexander Flierl an ihn heran.
Für Revierförster Michael Forster ist das Schönseer Land eine "Insel der Glückseligen", da es hier noch keine großen Borkenkäfervorkommen gebe. Er appellierte jedoch, den Wald umzubauen, "bevor der Käfer kommt". Jeder Käferbefall solle gemeldet werden. Es sei eine optimistische Sichtweise, jetzt noch Fichte zu pflanzen.
Das Hauptreferat des Abends hatte den Naturpark Oberpfälzer Wald zum Inhalt. Markus Kurz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schwandorf umriss zunächst die geografische Lage des 823 Quadratkilometer umfassenden Landschaftsschutzgebietes, zu dem sowohl das Prackendorfer und Kulzer Moos als auch das Taubenwiesbachtal bei Neunburg und die in der Biodiversitätsstrategie von Oberviechtach liegenden Areale gehören.
"Naturschutzgebiete dienen der Erholung und dem Artenschutz", so der Referent. Als schützendwerte Arten gelten die im Schönseer Land noch vorkommende Arnika und das breitblättrige Knabenkraut. Auch der Weißstorch und bestimmte Schmetterlingsarten müssten geschützt werden. Als Maßnahmen, die im Naturpark gefördert werden, nannte der Referent Landschaftskinos, die einen besonders schönen Ausschnitt in der Landschaft einrahmen, sowie auch Wanderkarten, Beschilderungen und Infopunkte. Kindergärten und Schulen sind in die Projekte besonders eingebunden, um den Nachwuchs zu Naturschutzthemen hinzuführen.
Verkehr und Unruhe im Wald
Kreisjagdberater Günther Hoffmann ging in Zahlen auf die Kreisgruppe ein. Er stellte fest, dass durch Verkehr und Unruhe im Wald viel Wild auf der Straße ums Leben kommt. Auch die Probleme mit Elstern als Nesträuber und die gefräßigen Kormorane wurden thematisiert. Der Leiter der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt Schwandorf, Gerhard Domaier, sprach aktuelle Themen wie die 2020 erstmals aufgetretene afrikanische Schweinepest an und appellierte an die Jäger, mit zur Bekämpfung beizutragen.
Die Jagdhornbläser mit Hornmeister Stefan Vogl trugen zur Gestaltung des Abends bei, der mit Gulaschsuppe und Gesprächen ausklang.
Naturpark Oberpfälzer Wald
- Gründung: 1985
- Größe: 81000 Hektar
- Lage: Er grenzt im Osten an Tschechien, im Südosten an den Naturpark Oberer Bayerischer Wald und im Norden an den Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald
- Hauptflüsse der Region: Naab und Schwarzach
- Erholung: Naturlandschaft mit vielen Wander- (Goldsteig) und Radwegen.
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