Er hatte kein leichtes Spiel mit seinem Jubiläum: Viele Vereine knickten ihre Gründungsfeste, der Kolping-Spielmannszug Oberviechtacher hingegen packte unverdrossen seine Instrumente zum "50-Jährigen" aus.
Corona bescherte viele Einschränkungen, sich immer wieder ändernde Vorschriften. Deshalb war auch an das geplante große Festwochenende mit Sternmarsch und Partyband nicht zu denken. Die Musiker um Vorsitzenden Tobias Baumer, Stellvertreter Alex Schottenhaml, Jugendvorsitzende Maria Forster und stellvertretende Stabführerin Judith Schneeberger machten das Beste draus: Man beschloss einfach auf das Jahr verteilt mehrere kleine Brötchen zu backen. "Leicht war es nicht" erzählt Alex Schottenhaml, vieles wurde in die Online-Schiene gelegt. "Das hat gut geklappt", erzählt Schottenhaml. So gelang es, die Mitglieder bei der Stange zu halten, für die einzelnen Auftritte zu motivieren. So manche Idee wurde dabei geboren: Der Spielmannszug marschiert jetzt auch am Maibaum. Und wenn die rund 40 Aktiven dann vor Publikum standen, war die Resonanz groß.
Dem Verein war bei dieser Neuausrichtung des Jubiläums immer wichtig, auch den Kindern und allen Bürgern die Möglichkeit zu geben, daran teilzuhaben. So wurde für Familien eine Ostereier-Suchaktion in ganz Oberviechtach angeboten. In den Ferien gab es für Kinder und Jugendliche einen Cajon-Baukurs, eine Kunstaktion sowie den musikalischen Stadtmarsch. Beim Familiennachmittag mit Kaffee und Kuchen ließen sich die zahlreichen Familien in das Land Märchen entführen. Aus dem geplanten Neujahrskonzert wurde ein Oktoberkonzert. Dafür wurde dann eben online, im Pausenhof oder in der Grundschulaula geprobt.
Neben weltlichen Veranstaltungen feierte der Klangkörper auch mit meditativen und kirchlichen Aktionen. Während der Sommermonate konnte man sich am Friedhof am vom Verein gestalteten Blühnotenschlüssel eine Auszeit beim „Chillen mit Gott“ verschaffen oder bei der Nacht der Lichter dieses Blühkunstwerk im Kerzenschein und bei meditativer Musik betrachten. Abgeschlossen wurde das Jahr mit einer Jubiläumsmesse, mit welcher der Jubelverein in neuartiger und ungewohnter Besetzung einen gelungen Jahresabschluss setzte.
Die "Macher" beim Spielmannzug hatten das richtige Händchen: Alle Mitglieder sind bei der Stange geblieben, so Alex Schottenhaml. "Mir wäre kein Einziger bekannt, der uns verlassen hätte".
Für dieses Jahr gibt es schon konkrete Pläne: Neben Familiennachmittag "und hoffentlich endlich wieder einem Johannisfeuer" ist der Spielmannszug beim Nordgautag in Schwandorf vertreten. Einen festen Platz im Terminkalender hat Mitte März auf Landesebene der Kammermusikwettbewerb "Concertino".
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