Unter dem Motto "Das Reich Gottes ist mitten unter euch" stand der ökumenische Gottesdienst in der katholischen Stadtpfarrkirche. Nach einem mächtigen Orgelvorspiel durch Paulinus Lesser hieß Dekan Alfons Kaufmann die Gläubigen willkommen, die sich trotz des widrigen Wetters aufgemacht hatten, um den überkonfessionellen Gottesdienst mitzufeiern. Für den Gesang sorgte Paulinus Lesser, Texte wurden von Gabi Gilch und Lydia Hösl vorgetragen.
Der Frage "Wann kommt das Reich Gottes?" widmete sich der evangelische Pfarrer Norbert Schlinke in seiner Predigt. Laut seinen Worten könne alles ein Zeichen für Gott, ein Hinweis auf ihn sein. Aber kein Zeichen sei eindeutig. Manche Gläubige trösteten sich damit, dass Gott im Jenseits einen Ausgleich schafft für all das Schlimme, das Menschen widerfährt. Andere würden geradezu einfordern, dass Gottes Reich die Menschen im Diesseits erfüllt und helfen durch Gottesdienste nach, "die eine gute Show bieten".
"Es ist die Frage, wann alles Leid in der Welt vorbei ist", führte Pfarrer Schlinke aus, "wann Frieden und Gerechtigkeit herrschen, wann die Reichen nicht mehr übertrieben reich und die Armen nicht mehr arm sind." Im Glauben würden Christen Zuflucht und Hilfe bei allen persönlichen und gesellschaftlichen Sorgen finden. "Christen erhoffen alles von Gott, vertrauen ihm und sehen sein Wort als bestimmend für ihr Leben", so der Geistliche.
Die Kollekte am Ausgang des Gotteshauses war für die Flüchtlingsarbeit der Kirchen im Libanon bestimmt. Mit einem Orgelstück wurden die Gläubigen verabschiedet. Das Agape-Mahl, das sich normalerweise an den ökumenischen Gottesdienst anschließt und bei dem die Besucher ins Gespräch kommen konnten, musste wegen der Pandemie ausfallen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.