„Eisenbarth wäre heute ein Influencer und ein You-Tube-Millionär“, meinte Petra Teufl, die die Lesung der vier Autorinnen im Kulturzentrum des Museums moderierte und hierbei auf Oberviechtachs großen Sohn aus der Barockzeit zu sprechen kam.
Für sie war dieser bisher eine literarische Figur und erst der Veranstaltungsort hatte Petra Teufl zu entsprechenden Recherchen veranlasst. „Der muss ein Hingucker gewesen sein“, staunte sie auch über den Tross des Wanderarztes und dessen beeindruckende PR-Arbeit.
Ein Publikum von rund 40 Leseinteressierten füllte den Saal, als Monika Krauß seitens der Freunde der Kunst den Vortragsabend mit den vier Autorinnen eröffnete, deren Erzählwerke alle mit der Oberpfalz und Regensburg zu tun haben. Ein spannender Vortragsstart gelang der Regensburger Schriftstellerin Sonja Silberhorn mit ihrem Oberpfalz-Krimi „Höllenbachtal“. Diesen Handlungsraum gibt es wirklich in der Nähe von Falkenstein, nur der Ort Steinersried ist fiktional. Dorthin wird die Regensburger Kommissarin Lene Wagenbach gerufen, als eine Frau auf einem Einödhof erdrosselt aufgefunden wird. Die Ermittlerin kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur, das in die Zeit des Nationalsozialismus zurückführt und für faszinierenden Lesestoff sorgt.
Familienverhältnisse, über die nicht gesprochen wird, spielen auch in Sabine Rädisch Roman „Friesenteetage“ eine Rolle. Die Regensburgerin lässt ihren Liebesroman auch in ihrer Heimatstadt spielen, wo Kerrin Würschinger im Haus ihrer Oma ein Ingenieurbüro unterhält. Aufgewachsen ist sie allerdings auf der Insel Föhr, wo ihre Mutter Marion eine Keramikwerkstatt betreibt. Bei Kerrins Besuch in Norddeutschland spielen sich in diesem gemieteten Haus dann allerdings geheimnisvolle Dinge ab.
„Wenn ich an den Flüssen und Seen der Oberpfalz wandere, dann kann ich nachdenken“, verrät Gerda Stauner, die mit ihrer Familie ebenfalls in Regensburg lebt. In ihrer Trilogie „Grasmond“, „Sauforst“ und „Wolfsgrund“ erzählt sie vom „Leben der kleinen Leute“ in einem Zeitraum von 150 Jahren. In der „Spurensuche“ von „Wolfsgrund“ taucht der Leser in die berührende Liebesgeschichte zwischen dem Brauereibesitzerssohn Ludwig und der minderjährigen Agathe ein. Der Roman beginnt Ende des 19. Jahrhunderts im Dorf Schmiedheim, das es bis 1951 auf dem heutigen Truppenübungsplatz Grafenwöhr gab.
Petra Teufl hat ebenfalls Bezüge zur Oberpfalz. Neben ihrem Einsatz als Moderatorin des Abends las sie aus ihrem Roman „Louisenstraße 13“. Der Untertitel „Der Erinnerungsladen“ ist Programm für den Handlungsort und sein Geschehen in einem Antiquitätengeschäft.
Die Vorsitzende der Kunstfreunde bedankte sich abschließend mit Oberviechacher Pralinen bei den vier Oberpfälzer Schriftstellerinnen „für einen besonderen Leseabend“.
Die Autorinnen und ihre Titel
- Sonja Silberhorn: Höllenbachtal, Oberpfalz-Krimi, Familiengeheimnis
- Sabine Rädisch: Friesenteetage, Familiengeschichte, Liebesgeschichte
- Gerda Stauner: Wolfsgrund. Eine Spurensuche, Liebesbeziehung
- Petra Teufl: Louisenstraße 13. Der Erinnerungsladen. Generationenthematik
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