Loslegen in den ILE-Orten: Grünes Licht für 17 Projekte

Oberviechtach
28.04.2021 - 16:39 Uhr

Mit 100 000 Euro lässt sich was anfangen: 17 Projekte kommen im Regionalbudget der ILE Brückenland Bayern-Böhmen zum Zug. Nach der Förderzusage liegt nun der Ball bei den Gemeinden und Vorhabenträgern: Bis Herbst müssen sie "liefern".

ILE-Vorsitzender Georg Köppl (rechts), Stellvertreterin Birgit Höcherl (links) und ILE-Regionalmanager Christian Karl nach den Vertragsunterzeichnungen zur Umsetzung der verschiedenen Projekte.

Mit den Geldern aus dem Regionalbudget können zukunftsträchtige Vorhaben in elf Gemeinden aus dem östlichen Landkreis Schwandorf und dem Kreis Neustadt/WN umgesetzt werden. Im Fördertopf stecken 90 000 Euro vom Amt für ländliche Entwicklung Oberpfalz und 10 000 Euro seitens der ILE, wie Christian Karl, Regionalmanager und Umsetzungsbegleiter, mitteilte. Damit sei der Topf für Förderanfragen "gut gefüllt" gewesen.

Und die Resonanz auf das Budget konnte sich sehen lassen: Insgesamt 20 Anträge waren durch die zwölf Mitgliedskommunen, von Vereinen und Bürgern eingereicht worden. "Wir merken, dass das Regionalbudget als Förderinstrument bekannter geworden ist", erklärte Christian Karl auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Diese Entwicklung habe sich auch in anderen ILE-Zusammenschlüssen der Oberpfalz beobachten lassen. Auch die schließlich 17 ausgewählten Projekte seien eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2020: Damals waren acht Vorhaben zum Zuge gekommen.

Stadlern23.10.2020

Durch Vertreter der ILE wurden die Anträge auf Förderfähigkeit und auf die Vereinbarkeit der Projekte mit den Zielen des Entwicklungskonzepts im Gemeindezusammenschluss geprüft. Schließlich bewertete ein Entscheidungsgremium die einzelnen Vorhaben anhand von neun verschiedenen Auswahlkriterien. Unter anderem spielten Nachhaltigkeit, Bürgerbeteiligung oder die Förderung des generationsübergreifenden Miteinanders eine Rolle.

Für eine Förderung aus dem Regionalbudget 2021 wurden schließlich folgende Projekte ausgewählt: So kann sich die Vereinsgemeinschaft Pertolzhofen neue Stühle für den Vereinsstodl anschaffen. In Schwarzach bei Nabburg wird am Vereinsheim „Waldschänke“ ein Lagerraum angebaut und in Unterauerbach eine neue Plakatwand mit Sitzgelegenheit aufgestellt. Der in der Gemeinde ansässige Verein „Schlossbauernhof Altfalter“ erhält, ebenso wie auch die Gemeinde Weiding für das Mehrgenerationenhaus, einen Zuschuss für Möbelstücke.

Veränderungen im Dorf dokumentieren

In Fuchsberg kann Ulrich Wohlgemuth, unterstützt durch das ILE-Regionalbudget, ein Dorfbuch unter dem Motto „Fuchsberg früher und heute. Häusergeschichte und Geschichten“ erstellen. Es soll Veränderungsprozesse dokumentieren und die Erinnerung an alte Anwesen im Ort bewahren. Die touristische Infrastruktur haben die Marktgemeinden Winklarn und Eslarn, die Stadt Schönsee und die Gemeinde Guteneck im Fokus: Im Schönseer Ortsteil Gaisthal werden neue Sitzgelegenheiten am Radlerbahnhof aufgestellt und rund um Winklarn werden die Marterlwanderwege mit Info-Stelen und Sitzmöbeln versehen. In Guteneck wird eine neue E-Bike Ladestation am Gemeindehaus aufgestellt. In Eslarn werden infrastrukturelle Voraussetzungen geschaffen, um den Schlossberg für Feste und Veranstaltungen besser nutzbar zu machen.

In Schönsee dürfen sich die Bürger auf einen Bücherschrank mit Sitzgelegenheit an der Ascha beim Centrum Bavaria Bohemia freuen. In Teunz entsteht am alten Fußballplatz „Am Bierl“ ein neues Freizeitsportgelände mit Kleinfußballfeld, Basketballplatz, Outdoor-Fitnessgeräten, Pumptracks/Dirtparks und zwei Lauf- und Walkingstrecken. Die Stadt Oberviechtach wird bei der Aufwertung des Museumhofs mit einem multimedialen Outdoor-Display unterstützt. Eine solches Informationsanzeige wird der Verein "Böhmerwaldaussichtsturm am Weingartenfels" energieautark in der Kanzel des Böhmerwaldturms installieren.

Ein Dorfbrunnen für Stadlern

Eine Förderung hat auch der Schulverband Winklarn erhalten: Für die Grundschule Winklarn-Thanstein werden Sitzgruppen für ein Klassenzimmer im Grünen angeschafft. Die in Guteneck ansässige MaxMex e.K. wird mit dem Regionalbudget bei der Einrichtung eines nachhaltigen Dorfladens mit kleinem Café in der Hofmarkstraße unterstützt. Einen Zuschuss gibt's auch für Tobias Eckl, der den ehemaligen Dorfbrunnen in Stadlern reaktivieren möchte. Drei Anträge kamen nicht zum Zuge: Ein Projekt sei als nicht förderfähig erachtet worden, und die beiden anderen Projekte hatten in der Bewertung die wenigsten Punkte erhalten, wie der Regionalmanager verdeutlichte.

Mit einer Gesamtfördersumme von rund 97 200 Euro werde das Regionalbudget nahezu vollständig ausgenutzt, teilte die ILE mit. Damit werden nun Investitionen und Projekte für die Allgemeinheit im Umfang von insgesamt mehr als 173 000 Euro im Brückenland-Gebiet unterstützt. Nun können die Initiatoren vor Ort an die Umsetzung gehen: Sie haben Verträge mit der ILE abgeschlossen und müssen ihre Vorhaben bis 20. September umsetzen. Wenn im Herbst die real aufgewendeten Summen per Durchführungsnachweis gemeldet werden, zahlt das Amt für ländliche Entwicklung die finalen Geldmittel anteilig an die ILE aus. Die leitet das Geld an die Projektträger weiter, ergänzt um den prozentualen ILE-Anteil.

OnetzPlus
Schönsee15.11.2020

"Wir merken, dass das Regionalbudget als Förderinstrument bekannter geworden ist."

ILE-Regionalmanager Christian Karl

ILE-Regionalmanager Christian Karl

Der Böhmerwaldaussichtsturm erhält ein Informationsdisplay für seine Aussichtskanzel.
Die Marterlwanderwege rund um Winklarn werden mit Info-Stelen und Sitzmöbeln aufgewertet. Das Bild zeigt den Kalvarienberg zwischen Winklarn und Zengeröd.
Der Radlerbahnhof in Gaisthal wird aus Mitteln des Regionalbudgets mit neuen Sitzgelegenheiten ausgestattet.
Hintergrund:

Augenmerk auf Kleinprojekte mit Strahlkraft

  • Auswahlkriterien: Bürgerbeteiligung, Verbesserung der regionalen Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit, Attraktivitätssteigerung, regionale Identität, innovativer Charakter für Region, Strahlkraft auf andere Kommunen, Vernetzung mit bestehenden Projekten, generationenübergreifendes Miteinander und Inklusion, Nachhaltigkeit.
  • Das Entscheidungsgremium: Bürgermeister Rudolf Teplitzky (Oberviechtach), Bürgermeister Franz Grabinger (Schwarzach), Bürgermeister Reiner Gäbl (Eslarn). Sie enthielten sich, wenn Projekte in ihren eigenen Kommunen behandelt wurden. Außerdem brachten sich noch Maria Baumer, Hans Eibauer, Barbara Hanauer, Birgit Höcherl, Veronika Hofinger, Engelberg Horn, Georg Köppl und Manuel Lischka bei der Entscheidungsfindung ein.
  • Was gefördert wird: Im Regionalbudget geht es um die Umsetzung von Kleinprojekten. Das heißt, die Nettokosten für eine geplante Maßnahme dürfen 20 000 Euro nicht übersteigen, wobei je eingereichtem Kleinprojekt die Fördersumme auf maximal 10.000 Euro begrenzt ist. Kleinprojekte mit einem Zuwendungsbedarf unter 500 Euro können nicht gefördert werden.
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.