Oberviechtach
12.03.2020 - 18:25 Uhr

Lücken im Handynetz schließen

Pirk ist nach wie vor im Funkloch gefangen. Im Dorf selbst und auch in etlichen Bereichen der früheren Gemeinde Langau funktioniert kein Handy. Der Stadtrat hofft nun auf ein Förderprogramm.

Das einzige Dorf im Stadtgebiet ohne Handyempfang: Der Ortsteil Pirk, und auch etliche angrenzende Fluren in der ehemaligen Gemeinde Langau, liegen noch immer im tiefsten Funkloch. Der Stadtrat will dies mit Hilfe des Bayerischen Mobilfunk-Förderprogramms ändern. Bild: Portner
Das einzige Dorf im Stadtgebiet ohne Handyempfang: Der Ortsteil Pirk, und auch etliche angrenzende Fluren in der ehemaligen Gemeinde Langau, liegen noch immer im tiefsten Funkloch. Der Stadtrat will dies mit Hilfe des Bayerischen Mobilfunk-Förderprogramms ändern.

Im Ortsteil Pirk können Einwohner und Gäste ihr Handy getrost links liegen lassen. In manchen Häusern klappt der Empfang der Mobilfunksignale schon mal am Dachboden. Doch überwiegend kriegt es auch im Jahr 2020 hier niemand mit, wenn sich die Freunde per Whatsapp verabreden oder lustige Videos teilen. Die technische Infrastruktur hinkt eben in "unrentabel zu erschließenden Gebieten" gewaltig hinterher.

Priorität festlegen

"Gefangen im Funkloch" - Das gilt aber auch für etliche Fluren der ehemaligen Gemeinde, vor allem zwischen den Dörfern Pirk, Mitterlangau und Oberlangau sowie für das Gebiet Hanau zwischen Oberviechtach und Wildeppenried. Das besagt das Markterkundungsverfahren im Bayerischen Mobilfunk-Förderprogramm (siehe Kasten) für die Stadt Oberviechtach. Das Ergebnis wurde in der Stadtratssitzung am Dienstag vorgestellt. Einstimmig wurde beschlossen, sich weiterhin am Förderprogramm zu beteiligen, um die Versorgungslücken zu schließen. Die Priorität für den Ausbau des Mobilfunknetzes orientiert sich dabei an den Einwohnerzahlen. Pirk steht deshalb als erstes auf der Liste, die weiteren Bereiche - vor allem die bereits genannten Hauptversorgungslücken - sollen dann Zug um Zug folgen. Das betrifft auch ein Flächendreieck (Wald und Wiesen) im Grenzgebiet zwischen den Gemeinden Oberviechtach, Dieterskirchen und Winklarn.

Bürgermeister Heinz Weigl stellte den Räten das Schreiben der Regierung der Oberpfalz vom 13. Januar 2020 mit Anlagen der Deutschen Telekom vor. Darin wird festgestellt, dass in der Gemeinde Pläne der Mobilfunkanbieter für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau vorliegen, jedoch die Funklücken nicht beziehungsweise nur zum Teil geschlossen werden. Die Markterkundung habe deshalb ergeben, dass für die verbleibenden weißen Flecken die Möglichkeit einer Förderung gemäß der Mobilfunkrichtlinie besteht. Nachdem die Stadt die Priorisierung für die Schließung der Lücken mitgeteilt hat, wird die Regierung bei den Mobilfunkanbietern Suchkreise anfragen, die geeignete Sendestandorte definieren. "Anzustreben sind Standorte, die eine möglichst gute Versorgung erlauben, idealerweise allen Mobilfunkanbietern eine Verbesserung der Versorgung gestatten und verfügbare Infrastrukturen optimal einbeziehen", heißt es im Schreiben. Wie Heinz Weigl den Gemeinderäten mitteilte, werde hierzu auch Kontakt mit den Nachbarkommunen aufgenommen, um miteinander die beste Lösung zu finden.

Die Stadt kann den Förderantrag jedoch erst stellen, wenn die Mobilfunkanbieter Suchkreise mitgeteilt haben. "Damit dokumentieren die Anbieter ihr Interesse an der Mitnutzung von Standorten in der Gemeinde", heißt es von seiten der Regierung der Oberpfalz. Die Stadtverwaltung wird die geforderte Priorisierung der einzelnen Versorgungslücken an das Amt melden. Doch bis im nordöstlichen Bereich des Stadtgebiets die Handys klingeln, wird es schätzungsweise noch bis zu drei Jahre dauern.

Und noch ein Sendemast

Dies zeigt auch das Zeitfenster für einen geplanten Masten, welchen die Deutsche Telekom eigenwirtschaftlich in Oberviechtach zentrumsnah bauen möchte. Dieser soll in circa drei Jahren in Betrieb gehen. Die Standortsuche läuft bereits. Doch erst wenn die Genehmigungen und Anmietverträge vorliegen, sei das Unternehmen in weiteren rund sieben Monaten baubereit, heißt es in der Anlage des Schreibens der Regierung.

Mobilfunkförderrichtlinie:

Programm der Staatsregierung

Die Bayerische Staatsregierung will innerhalb von drei Jahren die Verfügbarkeit und Übertragungsqualität der Mobilfunknetze auch in dünn besiedelten Regionen verbessern. Mit den drei Mobilfunkanbietern wurde ein großangelegter Ausbau vereinbart. Die Regierung flankiert die Bemühungen zur Schließung von Versorgungslücken mit einem Programm zur Förderung von neuen Mobilfunkstandorten. Dadurch sollen bisher unwirtschaftliche Gebiete erstmals mit Mobilfunk versorgt werden. Es wird dabei kein Standort gefördert, den ein Netzbetreiber aufgrund Versorgungsauflagen ohnehin ausbauen muss.

 
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