Der Michaelimarkt war ein Zugpferd, des gab kein Gedränge. Das lag daran, dass sich das Verkaufsgeschehen an vier Schauplätzen abspielte. Neben dem Marktplatz waren auch die beiden Flohmärkte das Ziel vieler Besucher. Im Bauzentrum Herzog hatten mehr Hobby-Ständler als im vergangenen Jahr ihre Tische aufgeschlagen und auch auf dem Profi-Parkplatz am Bahnhof ging es rund, wo eine lange Wühltisch-Straße zur Schnäppchen-Jagd einlud. Außerhalb der Stadt bildete die Gärtnerei Baumer einen Besuchermagnet.
Nach Auftritten auf dem Marktplatz und bei der Eisdiele erlebten die Gärtnerei-Besucher auf dem weitläufigen Parkplatz vor dem Glasgebäude ein imposantes Finale der AWO-Tanzgruppe Grün-Weiß, deren Präsident Michael Welnhofer durch das Programm der Show-Tänze von drei Gruppen führte. Die mitreißende Performance ließen sich die Besucher der Gärtnerei nicht entgehen. Dazwischen konnten sie sich bei Kaffee und Kuchen am Stand der Nunzenrieder Feuerwehr stärken.
Süßes und Rosswürste
Auf dem Marktplatz ging der Betrieb bereits am Vormittag los. Ein Leipziger Fierant, der erstmals nach Oberviechtach gekommen war, hatte ein weitläufiges Sortiment an Taschen, Rucksäcken, Gürteln und Modeschmuck aufgebaut. Neben Ständen mit süßen Angeboten durfte auch der Rosswurst-Verkaufswagen nicht fehlen. An der Ecke beim Lebzelter-Haus hatte ein Salzburger Stammfierant seinen Stand mit Käse-, Wurst- und Brotspezialitäten platziert. Am Vormittag lief der Verkauf etwas schleppend an. „Die Leute kommen erst ab Mittag", lautete seine optimistische Prognose, bei der er nicht enttäuscht wurde. Die weite Reise von Salzburg muss sich lohnen. Er weiß, dass er in Oberviechtach eine Stammkundschaft hat. Das gilt auch für Annemarie Hubatsch, deren Marmeladen und Stricksachen nicht nur beim Michaelimarkt angeboten werden. Sie ist mit ihren Landwaren jeden Donnerstag beim Wochenmarkt in Oberviechtach vertreten.
„Das waren Zeiten“ lautete der Werbeslogan auf einer Schiefertafel beim Hobby-Flohmarkt im Bauzentrum Herzog. Der Verkäufer, der aus der Mode gekommene, handbetriebene Küchengeräte wie Fleischwolf und Nussmühlen anbot, stand für die Kategorie Nostalgisches. Dieses Genre war auf beiden Flohmärkten breit gestreut. Alte Werkzeuge waren ebenso zu finden wie Wohntextilien aus Omas Kommode oder Schreibmaschinen, Elektrogeräte und Lampen, die heute nicht mehr in Fachgeschäften angeboten werden.
Zufriedene Verkäufer
Wer bei Fotos, Büchern, Bildern und Geschirr nach Schnäppchen suchte, konnte auf den Flohmärkten ebenso fündig werden. Dasselbe galt für Spielzeug. Da füllten bunte Kunststofftiere die Tische, aber es gab auch kleine Figuren, die nicht unbedingt zur Kategorie „Krempel“ zählten.
Unter dem Strich konnten die Hobby-Verkäufer, die professionellen Fieranten und der einheimische Handel mit dem diesjährigen Michaelimarkt zufrieden sein. Für die Besucher – ob als aktive Käufer oder bloße Spaziergänger – gestaltete sich der Michaelimarkt als unterhaltsamer Sonntag.
Vier Märkte
- Frühlingsmarkt 16. April 2023
- Sommermarkt: 9. Juli 2023
- Michaelimarkt: 24. September 2023
- Christkindlmarkt: 2. Dezember 2023
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