(kö) Beim Tagesordnungspunkt "Sanierung des Jahnstadions" herrschte in der Stadtratssitzung am Dienstagabend schnell Einigkeit. Einstimmig befürwortete das Gremium das Sanierungskonzept des Architekturbüros Schönberger und brachte den Förderantrag auf den Weg. Jetzt heißt es erst einmal abzuwarten, wie es mit den Zuschüssen (siehe Info-Kasten) letztendlich aussieht.
Einsparungen prüfen
Von der Förderhöhe will es die PWG/SPD/JW-Fraktion laut ihrem Sprecher Josef Lohrer auch abhängig machen, ob in dem vorgelegten Maßnahmenkatalog noch Abstriche gemacht werden. Vor allem in dem außerschulischen Bereich sieht Lohrer noch ein Einsparpotential und nannte beispielsweise Flutlichtanlage, Lautsprecher und Funktionsräume. "Über den Umfang können wir uns noch unterhalten", war auch die Linie, die Alexander Ried für die CSU/CWG/Aktive-Fraktion vertrat.
Einig sind sich Bürgermeister und Fraktionen, dass keine Beschränkung auf den Schulsport erfolgen und das Stadion für Vereine attraktiver gemacht werden soll, um eine höhere Nutzung zu erreichen. Während Josef Lohrer mit Blick auf Einsparungen Überlegungen zum Abriss der Tribüne ins Spiel brachte, vertritt Alexander Ried die Auffassung, dass erst die Tribüne das Stadion zu etwas Besonderem mache.
Künftig barrierefrei
Im Sanierungskonzept von Christian Schönberger finden sich zahlreiche Dinge, die eben nach 55 Jahren marode geworden sind: Kippende Stützmauern, schadhafte Treppen und Geländer, die marode Tribüne, fehlende Barrierefreiheit, Schäden an der Aschenbahn, eindringendes Hangwasser, unzureichende Drainagen, unhygienische Toilettenanlagen, kontaminiertes Erdreich und Anderes mehr. Während das Beachvolleyballfeld und der Kletterbereich wegfallen, wird es weiterhin einen Rasenplatz und einen Allwetterplatz, vier 400-Meter-Bahnen, vier 110-Meter Laufbahnen, eine Kugelstoß- und eine Weitsprunganlage geben.
Schnell abgehakt war das Thema "Bündelausschreibung Erdgas". Einstimmig wurde Bürgermeister Heinz Weigl ermächtigt, dazu einen entsprechenden Dienstleistungsvertrag mit der Kubus-Kommunalberatung abzuschließen wie es bereits schon in der Vergangenheit gehandhabt wurde. Weigl informierte, dass er bei OTV ein neues Stadt-Porträt in Auftrag gegeben habe. Der Image-Film soll eine Werbung für die Stadt und insbesondere auch für die heimische Wirtschaft darstellen.
Wie Stadtrat Egbert Völkl appellierte auch Bürgermeister Heinz Weigl an die Bevölkerung, das Volksbegehren "Rettet die Bienen" zu unterstützen. Weigl gab bekannt, dass für die Eintragung abends längere Öffnungszeiten im Rathaus und auch Möglichkeiten am Samstag geben wird. Näheres ist dem Aushang zu entnehmen. Zu den weiteren Tagesordnungspunkten (Sonnensegel, Recyclinghof und Reinhaltungssatzung) folgt ein gesonderter Bericht.
Als das Jahnstadion im Jahre 1963 gebaut wurde, war es ein Vorzeigeobjekt und zählte mit seiner markanten Tribüne zu den schönsten Fußballplätzen in der Region. Seit der Verlegung des Sportzentrums ins Sandradl wird die Anlage überwiegend von der Doktor-Eisenbarth-Schule, dem Ortenburg-Gymnasium und dem Handballverein genutzt. Nach 55 Jahren steht nun eine aufwendige Sanierung an. Nach den Kostenberechnungen des Architekturbüros Schönberger kommen gut zwei Millionen Euro zusammen, für die es allerdings nicht unerhebliche Fördergelder gibt, die allerdings im Zusammenhang mit der Nutzung (Schulen/Vereine/öffentlich) stehen, weshalb auch die Investitionskosten „auseinander gerechnet“ werden müssen. Für die rund 1,1 Millionen Euro Sanierungskosten, was die schulische Nutzung anbelangt, greift das „Kommunal-Investitionsprogramm Schulinfrastruktur“ (KIP-S), das einen 90-prozentigen Zuschuss in Höhe von 977 000 Euro vorsieht. Für barrierefreie Umgestaltungsmaßnahmen sind aus FAG-Mitteln 45 Prozent Förderung zu erwarten, in diesem Fall 61 500 Euro. Noch verhandelt wird ein Zuschuss des Landkreises als Sachaufwandsträger für das Gymnasium.
Eine weitere Million Euro ist für über den Schulsport hinaus gehende Sanierungskosten errechnet wie beispielsweise für Tribüne, Geländebearbeitung, Einfriedung, Abwasser, Wasser, Gas usw. . Hier tut sich mit dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ (SKI) ein weiterer Fördertopf auf, der 45 Prozent Zuschuss vorsieht. Das wären immerhin fast 358 000 Euro, so dass der gesamte Eigenanteil für die Stadt „überschaubar“ wird. (kö)
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.