In einer kleinen Feierstunde übergab der Chronist der Oberviechtacher Feuerwehr, Robert Hoffmann, eine lückenlose Chronik der Oberviechtacher Wehr an Stadtarchivarin Christa Zapf. Und er führt sie weiter.
Zur Chronikübergabe konnte der Vorsitzende der Oberviechtacher Feuerwehr, Johann Roßmann, neben Bürgermeister Rudolf Teplitzky und einigen Stadträten auch Kommandant Ferdinand Roßmann und die gesamte Vorstandschaft der Oberviechtacher Wehr im Archiv der Stadt begrüßen.
Johann Roßmann wies daraufhin, dass die Tatsache, dass die Oberviechtacher Feuerwehr nun eine lückenlose Chronik von 1865 bis 2022 besitzt, den beiden Feuerwehrleuten Max Pösl und Robert Hoffmann zu verdanken ist, die sich in ehrenamtlicher Arbeit über Jahrzehnte hinweg der Chronikarbeit gewidmet haben.
Robert Hoffmann blendete in seinen Ausführungen zu seiner Chronistenarbeit an dieser gut 10 000 Seiten umfassenden Chronik auf das Jahr 1879 zurück, als der königlicher Rat namens Ludwig Jung, der auch Gründer des Bayerischen Landes- Feuerwehrverbandes war, ausführte: "Eine Chronik hat den Zweck, alles auf die Geschichte und Fortbildung des Bayerischen Feuerwehrwesens bezüglich zu sammeln und geordnet aufzubewahren, damit auch die spätere Zeit von den Bemühungen der jetzigen Periode um Verbesserung der vaterländischen Feuerlöschanstalten Einsicht und Verständnis erlangen kann“.
Ganz in diesem Sinne recherchierte Chronist Max Pösl und füllte mit 4000 DIN-A-4-Seiten, die er mit seiner alten Adler- Schreibmaschine tippte, 40 schmale Ordner, deren Aufzeichnungen schon im Jahr 1773 begannen. Geprägt von einem Erlebnis an seinem ersten Tag bei der Oberviechtacher Feuerwehr im Jahr 1984, bei dem er gleich bei einem Brandeinsatz dabei sein durfte, schnitt er diesen Zeitungsartikel aus und begann ab diesem Zeitpunkt, alles, was er über die Oberviechtacher Feuerwehr in die Hand bekam, zu fotografieren, zu scannen, zu digitalisieren und zu dokumentieren.
Die von Max Pösl erstellte und von ihm fortgeschriebene Chronik, so Hoffmann, bildete auch die Grundlage für die Festschriften zum 125- jährigen Gründungsfest im Mai 1990 und zum 150-jährigen Gründungsfest im Jahr 2015.
Die Chronik von Max Pösl, der im April 1991 verstarb, endete mit den Jahren 1988/89. Hofmanns Chronikarbeit begann im Jahr 1984. Er beschloss, seine eigene Sammlung und seine Aufzeichnungen „seiner Oberviechtacher Feuerwehr“ zur Verfügung zu stellen, womit der Oberviechtacher Wehr nun eine lückenlose Chronik zur Verfügung steht. Gerade seit seiner Pensionierung im Jahr 2020 verging fast kein Tag, an dem Hofmann nicht mehrere Stunden an der Chronik arbeitete.
„Prunkstück“ dieser Chronik, so Hoffmann bei der Übergabe im Archiv, ist ein Protokollbuch aus dem Jahre 1872, das nun auch im Stadtarchiv bleiben soll und das Hoffmann symbolisch für die gesamte Chronik an Bürgermeister Rudolf Teplitzky und dieser an Stadtarchivarin Christa Zapf weitergab.
Bürgermeister Rudolf Teplitzky stellte den großen Wert dieser Chronik heraus, da diese Feuerwehrgeschichte mit ihrer Dokumentation von Bränden, Überschwemmungen und Katastrophen, aber auch vielen positiven Ereignissen, gleichzeitig auch Stadtgeschichte sei, die nun im Archiv auch der Nachwelt erhalten bleibe. Archivarin Christa Zapf nahm mit sichtlicher Freude diese gut 10 000 Seiten umfassende Chronik in Empfang und bewertete die Chronik als „ein großes Stück Kulturgut".
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