Oberviechtach
07.03.2022 - 15:48 Uhr

„Oberviechtacher Goldstücke“ als neue Markenbotschafter

Der neu gegründete Netzwerkverein „Goldmacher e.V.“ für das Oberviechtacher Land hat sich viel vorgenommen. Ziel ist es, die Standortqualität zu heben. Dafür gibt es konkrete Projekte.

Neben Eisenbarth als Alleinstellungsmerkmal sollen jetzt auch die „Goldmacher“ die Werbetrommel für Oberviechtach rühren. Der Verein will mit seinen Ideen die Stadt Oberviechtach weiter voranbringen. „Die Stadt ist dabei als starker Partner mit von der Partie“, wie Bürgermeister Teplitzky bei der Begrüßung zur ersten Mitgliederversammlung der „Goldmacher Oberviechtach e.V.“ im Emil-Kemmer-Haus betonte. Der im Sommer 2021 aus der Taufe gehobene Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Standort- und Lebensqualität zu fördern.

Der kraft Amtes als erster Vorsitzender agierende Bürgermeister blickte kurz auf das abgelaufene „Rumpfvereinsjahr“ zurück, das wegen der Pandemie keine großen Möglichkeiten für Aktivitäten bot. Organisatorisches im Zusammenhang mit der Vereinsgründung standen deshalb an vorderster Stelle. Nach den Worten des Schatzmeisters hatte der Verein am Ende des abgelaufenen Kalenderjahres 24 Mitglieder, das Vereinsvermögen bezifferte er auf rund 1800 Euro.

Ein Feiersommer

Vorsitzender Teplitzky skizzierte in seinem Rückblick kurz die angedachten Neuerungen beim Oberviechtacher Weihnachtsmarkt, dessen Durchführung im letzten Jahr allerdings wegen der Pandemie wenig Sinn gemacht hätte. Auch das diesjährige Heimatfest kann nicht in der gewohnten Form über die Bühne gehen. Ein „Feiersommer mit kleineren Aktionen über das Jahr verteilt soll an die Stelle des großen Festes treten“, so der Bürgermeister.

Bei der Vorstellung möglicher „Goldmacherprojekte“ stellte Karl Ruhland vom Obst- und Gartenbauverein unter dem Schlagwort Biodiversität das Projekt Streuobst vor, eine Idee von der Wiederbelebung der Streuobstwiesen im Raum um Oberviechtach. „In Bayern verschwindet jährlich eine große Zahl von Obstbäumen, obwohl deren Erhalt wichtig wäre“, so Ruhland. Er nannte als angedachte Optionen eine Kartierung der bestehenden Streuobstbestände, Identifizierung alter Sorten, Nachpflanzungen und naturschutzfachliche Pflege sowie beratende Unterstützung der Eigentümer. Der Fachmann von der Obstpresse schlug vor, Streuobstbäume zu kennzeichnen, bei denen „Ernteerlaubnis“ bestehe, um so den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit für nachhaltige Obsternte zu ermöglichen.

Ruhland regte Obstsammelaktionen zum Abernten der „Gold-Bäume“ durch Familien und die Bevölkerung an, die dann in der örtlichen Obstpresse zu Apfelsaft weiterverarbeitet und mit dem Oberviechtacher „Goldlabel“ weitervermarktet werden könnten. Selbst einen Lagerung in den städtischen Felsenkellern wird in Erwägung gezogen. Führungen, Kochkurse und Verkostung verschiedener Sorten und die Markenentwicklung der „Oberviechtacher Goldstücke“ komplettierten die Vorschlagsliste.

Ein Vitalparcour

„Ohne Bewegung kein Leben“, meinte Henry Seifert bei der Präsentation der Idee eines Vitalparcours direkt vor der Haustür Oberviechtachs. Die ins Auge gefasste Strecke ist für jede Altersschicht geeignet. Es könne gewandert, gejoggt oder mit dem Fahrrad gefahren werden", so der Referent. Das Wegenetz entlang der alten Bahnstrecke in Richtung Bahnhof Lind und als Rundweg in Richtung Tressenried ist bestens geeignet zur „Animation für Bewegung“, wie es Seifert formulierte. Verschieden lange Streckenabschnitte und Schilder mit Übungsbeschreibungen sollen bei der Betätigung an der frischen Luft helfen.

Marco Schmid brachte eine Tauschbörse ins Spiel, wahrscheinlich im Innenhof des Rathauses, um Kindern die Möglichkeit zu geben, sich von nicht mehr benötigten Gegenständen zu trennen und Platz für Neues zu schaffen. Die anschließende Diskussion brachte weitere Vorschläge, wobei auch mahnend hingewiesen wurde, sich jetzt nicht in eine Vielzahl von Aktivitäten zu verzetteln, die dann im Sande verlaufen. „Wir brauchen noch viel mehr Macher“, wie es Marco Schmid auf den Punkt brachte. Die Rekrutierung von Mitarbeitern ist deshalb besonders wichtig, da es sich nach den Worten Teplitzkys um einen „Bürgerbeteiligungsverein“ handelt.

Wie der Vorsitzende des Vereins Goldmacher hinwies, sind am 17. März alle Vereine und Gastronomen zu einem Treffen eingeladen worden, um ihre Vorstellungen und Ideen für weitere Planungen einzubringen. Interessierte können sich über die Internetadresse www.goldmacher.bayern einen Überblick zu der Thematik „Goldmacher Oberviechtach“ verschaffen.

„In Bayern verschwindet jährlich eine große Zahl von Obstbäumen, obwohl deren Erhalt wichtig wäre“.

Karl Ruhland

Karl Ruhland

„Ohne Bewegung kein Leben. Es kann gewandert, gejoggt oder mit dem Fahrrad gefahren werden".

Henry Seifert

Henry Seifert

 
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