„Ich will Pferde streicheln und putzen.“ „Ich will mit meinen neuen Klassenkameraden Boot fahren oder Fußball spielen.“ „Wir würden so gern reiten!“ Diese und viele weitere Wünsche sprudelten aus den Kindern heraus, als sich die Fünftklässler des Ortenburg-Gymnasiums auf den Weg zum Kollerhof in Poggersdorf bei Neunburg vorm Wald machten. Ziel der Exkursion war die Stärkung der Klassengemeinschaft der neu ans Gymnasium gekommenen Schüler.
Im Vorfeld hatten die Lehrkräfte zusammen mit Sabine Koller, die mit ihrem Mann den Kollerhof als Reiterpension führt, ein Stationen-Programm entwickelt, das die vielen unterschiedlichen Wünsche der Kinder zu realisieren versuchte. Aus welchem Grund fährt man dazu auf einen Ponyhof? „Aus der tiergestützten Pädagogik ist bekannt, dass gerade die Arbeit mit Tieren, und hier speziell mit Pferden, viele positiven Erfahrungen mit sich bringt“, ist die Erkenntnis von Studiendirektorin Silke Zettlmeißl, die den Besuchstag maßgeblich mit vorbereitet hatte.
Pferde spiegeln wider, wie Menschen ihnen begegnen. Da gerade in der Bildung einer Klassengemeinschaft sehr wichtig ist, dass die Kinder erkennen, wie sie auf andere wirken, hilft hier die Begegnung mit Pferden, sich dessen bewusst zu werden. Dies konnten die Schüler bei einem Parcours erleben, den das Team des Kollerhofs aufgebaut hatte. Nur wer präsent und bewusst mit Pferden umgeht, dem werden sie ihm Führtraining folgen und nicht den eigenen Kopf durchsetzen. Neben der Arbeit am Pferd vertieften auch Kooperationsspiele die Erkenntnis. In einer Klassengemeinschaft hat jeder einen Platz und nur zusammen lassen sich gestellte Aufgaben gut und ohne Streit bewältigen.
Der erfolg- und erlebnisreiche Tag ist für die Schulleitung des Ortenburg-Gymnasiums Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. „Die Kinder müssen heute einerseits auf die digitale Welt vorbereitet werden. Aber andererseits schulen Erfahrungen aus erster Hand und durch direkten Kontakt mit Tieren Kompetenzen, die zutiefst menschlich und für eine gute Entwicklung nötig sind“, resümiert Silke Zettlmeißl.
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