Oberviechtach
15.12.2023 - 16:19 Uhr

Oberviechtachs Ehrenbürger Otto Lehner verstorben

Ehrenbürger Otto Lehner hat die Geschicke der Stadt Oberviechtach über Jahrzehnte in prägender Weise mitgestaltet. Anfang der Woche schloss er nach einem reichen und erfüllten Leben für immer die Augen.

Otto Lehner war eine Persönlichkeit, die viele Oberviechtacher in guter Erinnerung behalten werden. Archivbild: slu
Otto Lehner war eine Persönlichkeit, die viele Oberviechtacher in guter Erinnerung behalten werden.

Wenn Otto Lehner, zuletzt wohnhaft in Weinslitz, beigesetzt wird, steht eine Delegation aus Oberviechtach an seinem Grab. Die Stadt hat ihrem Ehrenbürger viel zu verdanken.

Als Otto Lehner im Jahr 1961 als 25-Jähriger nach dem Bau der Grenzland-Kaserne mit den ersten Soldaten des neu installierten Panzergrenadierbataillons 122 Einzug in der Garnisonsstadt Oberviechtach hielt und dort mit seiner Familie sesshaft wurde, war alsbald klar, dass es da einen in die Ostoberpfalz verschlagen hatte, der sich für das gesellschaftliche Leben des Ortes als Glücksfall erweisen sollte. Schnell war der junge Feldwebel durch sein entgegenkommendes Wesen sowie sein beherztes Engagement in das örtliche Leben integriert. Als er sich zudem auch noch der Kommunalpolitik verschrieb, war schnell die Rede vom "Bürger in Uniform", ein Attribut, das ihn Zeit seines Lebens begleitete.

Otto Lehner, am 16. Juli 1936 in Eichstätt geboren, trat 1956 als Unteroffizier in die Bundeswehr ein. Letzteres führte dazu, dass er mit seiner Familie, Frau Hildegard sowie den Kindern Udo, Regine und Sonja 30 Jahre in Oberviechtach seinen Lebensmittelpunkt hatte.

Lehner schloss sich der PWG an und wurde bereits 1966 in den Stadtrat gewählt. Viermal wurde sein Mandat bestätigt. 1972 erhielt Otto Lehner das Votum als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und als Sprecher der Parteilosen Wählergruppe. Beide Ämter hatte er bis 1984 inne. Bei den Kommunalwahlen 1978 schaffte er für die Freie Wählergemeinschaft auch den Einzug in den Kreistag, wo er stellvertretender Fraktionsvorsitzender war. Von 1989 bis 1990 fungierte er zudem als Zweiter Bürgermeister.

Jenseits seines jahrzehntelangen Wirkens im Stadtrat und im Kreistag ist der Name Otto Lehners auch mit unzähligen Maßnahmen verbunden, die er entweder initiierte oder bei denen er sich nach Kräften einbrachte, sei es bei Grünanlagen, Kindergarten, Kriegsgräbersammlung und Ortsverschönerung. Herausragend war sein Einsatz beim Bau des Graf-Du-Moulin-Eckart-Schützenheims, bei der Aufstellung des Maibaums auf dem Oberviechtacher Marktplatz und bei den von ihm ins Leben gerufenen Altennachmittagen anlässlich von Volksfesten. Sein besonderes Augenmerk galt auch den Vereinen.

Ob dieser großen Verdienste konnte es nicht ausbleiben, dass Otto Lehner vielfältige Ehrungen erfuhr: 1980 wurde ihm die Silberne Bürgermedaille verliehen, 1982 wurde ihm das Ehrenkreuz in Gold der Bundeswehr zuerkannt und 1986 der Ehrenteller der Stadt. Im selben Jahr wurde er auch zum Ehrensprecher der PWG Oberviechtach ernannt. 1987 erhielt er die Bundesverdienstmedaille und 1991 die Goldene Bürgermedaille sowie die Ehrenbürgerwürde der Stadt Oberviechtach.

Mit seinem Einsatz für das Gemeinwesen hat Otto Lehner in der Eisenbarth-Stadt Spuren hinterlassen, die auch nach seinem Umzug nach Weinzlitz in der Gemeinde Regnitzlosau 1991 in Erinnerung blieben. Zur Trauerfeier wird eine Oberviechtacher Delegation reisen. Der Beisetzungstermin steht noch nicht fest. Bei Interesse wird die Stadt einen Bus einsetzen, damit auch Vereinsabordnungen mitfahren können. Anmeldung bei Magdalena Schmidt, Telefon 0 96 71-307 23, oder per E-Mail an schmidt[at]oberviechtach[dot]de.

 
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