Oberviechtach
26.05.2025 - 14:02 Uhr

Regionalkantor Schuster begeistert mit Orgelkonzert in Stadtpfarrkirche

Regionalkantor Florian Schuster zeigt seine meisterliche Virtuosität bei einem inspirierenden Orgelkonzert in der Stadtpfarrkirche.

Regionalkantor Florian Schuster beim Konzert an der Eisenbarth-Orgel. Bild: lg
Regionalkantor Florian Schuster beim Konzert an der Eisenbarth-Orgel.

"Ich will die Zuhörer mitnehmen", setzt sich Regionalkantor Florian Schuster als Ziel. Diese Intention konnte er nicht nur bei den alltäglichen Gottesdiensten, sondern besonders bei einem besonderen Orgelkonzert umsetzen. Das Publikum erlebte am Sonntagabend eine inspirierende Darbietung an der Eisenbarth-Orgel der Stadtpfarrkirche, wo Schuster seit 2019 als Regionalkantor tätig ist.

Dekan Alfons Kaufmann kündigte das Kirchenkonzert als "besinnlich" und "aufbauend" an. Es war thematisch noch ganz der österlichen Zeit gewidmet. Der Auftakt mit Daniel Roths "Fantaisie fugueé" war textlich von österlicher Freude geprägt. Der Organist arbeitete das Thema der Himmelskönigin im Mittelteil mit raffinierter Rhythmik klar heraus, während Anfangs- und Schlussteil von Ruhe geprägt waren.

Anschließend erlebten die Zuhörer Johann Sebastian Bachs "Toccata in C-Dur". Die virtuosen Passagen mit langen Manual- und Pedalsoli in typisch barocker Manier wurden durch einen düsteren Abschnitt mit teilweise dissonanten Akkorden abgelöst, die sich dann in einem strahlenden C-Dur-Schlussakkord entluden.

Ein Höhepunkt des Konzerts war die Improvisation im Mittelteil, für die Florian Schuster relativ kurzfristig das Kirchenlied "Christ ist erstanden" als Thema gewählt hatte. "Ich habe mich deshalb dafür entschieden, weil man damit viel entwickeln kann", erklärte er. Die Zuhörer erlebten ein raffiniertes Spiel mit verschiedenen Registerkombinationen und einen ausgeprägten Abwechslungsreichtum an Dynamik, Tempo und Artikulation.

Das Schlussstück von Charles-Marie Widor ermöglichte dem Publikum im Adagio eine meditative Versunkenheit durch scheinbar endlose melodische Bögen. In der Toccata wurden sie dann durch hohe Virtuosität und Spielfreude elektrisiert. Die permanenten Sechzehntel-Girlanden kombiniert mit markanten Akkordschlägen erzeugten eine hymnische Erhabenheit, die das Publikum zu langanhaltenden stehenden Ovationen bewegte. Der Interpret nahm den stürmischen Beifall freudig entgegen und dankte mit einer weiteren Improvisation als Zugabe.

 
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