"So viele tolle Jugendbücher hatte ich noch nie hier", sagt Renate Stigler und zeigt auf den Tisch in der Ecke. Auch wenn ein Sofa zum Schmökern einlädt, bleiben die Leser ab etwa zwölf Jahren zunehmend aus. "Viele kommen erst als junge Erwachsene wieder mit ihren eigenen Kindern", berichtet die Büchereiangestellte. Bei den Familien im Altlandkreis ist die Stadtbibliothek im Rathaus eine beliebte Einrichtung. Denn Lesestoff und Spiele finden sie hier zum Nulltarif und ansprechend präsentiert. Die Regale mit Bilderbüchern und Erzählungen - sortiert in drei Altersgruppen (6 bis 9 Jahre; 10 bis 13 Jahre, ab 14 Jahren) - sind bunt und brechend voll. Der dritte Bücherankauf im Jahr 2019 ist seit Ende November eingeräumt. Auf die Jüngsten wartet beispielsweise "Wem gehört der Schnee?". Die Grundschüler freuen sich über neue Abenteuer der "Ochis" und die älteren Geschwister über Fortsetzungen von "Clan der Wölfe", "Die Duftapotheke" oder "Erebos 2". Neu im Regal ist auch "Gregs Tagebuch 14. Voll daneben" von Erfolgsautor Jeff Kinney.
Buchtipp eines Stammkunden
Am Mittwochvormittag packt eine Mutter gleich acht Kinderbücher in ihre Tasche. "Vor den Faschingsferien komme ich wieder", sagt sie beim Abschied. Ein Stammkunde verlängert "Die Letzten ihrer Art" von Maja Lunde und gibt gleich eine Leseempfehlung für das dritte Buch aus der Reihe des Klima-Quartetts ab. Im flüssig lesbaren Roman gehe es um den Kampf gegen das Artensterben, der am Beispiel der Przewalski Pferde in drei verschiedenen Zeitebenen (1883, 1992 und 2064) und anhand von drei Familien erzählt wird. Renate Stigler holt die Statistik für 2019 hervor. Insgesamt wurden von den erwachsenen Lesern 4653 Romane und 1818 Sachbücher ausgeliehen. 82 neue Bücher packte sie für diese Zielgruppe kürzlich aus. Insgesamt hat die Stadt im Vorjahr 7500 Euro für den Bucherwerb ausgegeben. Für einige Titel aus den Bestsellerlisten führt Renate Stigler eine Warteliste, so wie für Band sechs der Romanreihe "Die sieben Schwestern" von Lucinda Riley. "Die Sonnenschwester ist ein Muss", ergänzt sie dazu lachend.
Neue Thriller lassen zittern
Krimis laufen nach wie vor gut. So haben viele schon auf "Opfer 2117" von Jussi Adler-Olsen gewartet oder auch auf "Das Geschenk" von Sebastian Fitzek und "Das Mädchen Jannie" von Petra Hammesfahr. Historisch geht es zwischen den Buchdeckeln von "Der Fluch der Rose" (Iny Lorentz) zu und lustig bei "Der ist für die Tonne" (Ellen Berg). Ein weiterer Lesetipp von Renate Stigler: "Heimat ist ein Sehnsuchtsort", der Auftaktband zur bewegenden Heimatsaga von Bestsellerautorin Hanni Münzer. Und auch "Tante Martl" von Ursula März werde sicher viele begeistern. Denn die Tante ist scheinbar unscheinbar, in Wahrheit aber ganz besonders.
Das trifft auch auf die monatlichen Vorlesestunden in der Bücherei zu. Zahlreiche Lesepaten - vom Meister Abramo (Florian Waldherr) aus dem Eisenbarth-Festspiel bis hin zu Bürgermeister Heinz Weigl - sorgen für Abwechslung. 2019 nahmen 193 Kinder teil, wobei die "Feuerwehrgeschichten" mit Melanie Weber (45 Zuhörer) absolut spitze waren. Für 2020 stehen die Termine bereits fest.
Bücherei im Rathaus
Statistik
Im Jahr 2019 fanden 67 neue Leser den Weg in die Stadtbibliothek im zweiten Obergeschoss des Rathauses (mit Aufzug erreichbar). Es wurden insgesamt 22 179 Ausleihen (2018: 22 317) erfasst. Stärkster Monat war der Oktober (2385 Ausleihen); der schwächste der Dezember (1492). Die Gesamtausleihzahlen gliedern sich auf die einzelnem Medien wie folgt auf: Sachbücher (1818); Romane (4653; Kinder- und Jugendbücher (13 786); Zeitschriften (370); Spiele (921); Hörbücher (631).
Ausblick auf Vorlesestunden
13. Februar:Bürgermeister Heinz Weigl liest aus dem Buch "König Artus und die Ritter der Tafelrunde". 19. März: Carola Wittek hat das Buch "Frühlingsgeschichten mit Liedern Versen und Reimen" ausgesucht.
Öffnungszeiten
Montag geschlossen; Dienstag 13.30 bis 15 Uhr; Mittwoch 9 bis 12.30 Uhr; Donnerstag 13 bis 18 Uhr; Freitag 9 bis 12 Uhr. In den Ferien
Die Sonnenschwester ist ein Muss.
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