Oberviechtach
31.07.2023 - 09:18 Uhr

Reise in die Stadtgeschichte von Oberviechtach

Die Autoren und das Helferteam bei der Begutachtung des Werks (von rechts): Wolfgang Klein, Max Zinnbauer, Reiner Reisinger, Bürgermeister Rudolf Teplitzky, Christa Zapf, Willibald Wirnshofer und Wolfgang Ruhland. Bild: lg
Die Autoren und das Helferteam bei der Begutachtung des Werks (von rechts): Wolfgang Klein, Max Zinnbauer, Reiner Reisinger, Bürgermeister Rudolf Teplitzky, Christa Zapf, Willibald Wirnshofer und Wolfgang Ruhland.

In eine frühe Zeit der Geschichte von Oberviechtach und der Burg Murach ist Reiner Reisinger mit der Bearbeitung des „Urbarium Baiuwariae transdanubianae“ von 1285 eingestiegen. Es handelt sich um ein Verzeichnis der Besitzrechte und Abgaben für den genannten Raum, einschließlich des benachbarten Amtes Waidhaus. Der lateinische Titel benennt konkret das Gebiet nördlich der Donau. Eingeteilt sind die seit 1990 von Max Zinnbauer publizierten „Quellen und Erörterungen zur Geschichte von Oberviechtach“ nach einem thematischen Ordnungsprinzip in graue, blaue und rote Bände. „Mit dieser Roten Reihe ist ein Juwel geschaffen worden“, stellte Max Zinnbauer begeistert fest, als der neue Band am Freitag im Stadtarchiv präsentiert wurde.

Die Urkunden zu den Grafen von Ortenburg-Murach (1160 bis 1286) und die Verkaufsurkunden der Herrschaft Ortenburg-Murach (1268 bis 1285) erfassen einen bedeutsamen Abschnitt in der mittelalterlichen Regionalgeschichte. „Wir haben das Glück, in Oberviechtach einen Wissenschaftler wie Reiner Reisinger zu haben“, würdigte Zinnbauer dessen akribische Forschungsarbeit, die auch in Kooperation mit Emma Mages, der Bearbeiterin des Historischen Atlas von Bayern (Oberviechtach), erfolgte.

Reiner Reisinger erläuterte dem kleinen Kreis an Zuhörern mit Bürgermeister Rudolf Teplitzky den Aufbau des Werks, bei dem die Farbabbildungen der einschlägigen Urkunden im Anhang als Besonderheit hervorstechen. Die im Urbar ausgewiesenen Abgaben erfolgten in Münzen, von denen der Autor einige Exemplare als Anschauungsmaterial mitgebracht hatte. Die Urkunden, die im mittelalterlichen Latein abgefasst sind, werden im Originaltext und daneben in Übersetzung präsentiert, wobei Reisinger zu bedenken gab, dass die Übersetzungen „immer auch subjektiv geprägt sind“.

Dass die Quellenpublikationen ein Gemeinschaftswerk darstellen, wurde in den abschließenden Dankesworten deutlich. Max Zinnbauer vergaß nicht, neben Reiner Reisinger als Bearbeiter auch der Lektorin Christa Zapf und Willibald Wirnshofer für Drucklegung und Digitalisierung zu danken. Die Zusammenarbeit mit der Stadt in Person von Verwaltungsrat Wolfgang Ruhland und Bürgermeister Rudolf Teplitzky bezeichnete er als „hervorragend“.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.