Ganz offiziell unterhält das Ortenburg-Gymnasium (OGO) nun Freundschaften mit Schulen in Pilsen und Domažlice. "Beziehungen zu Tschechien, verbunden mit Austausch, Besuchen und verschiedenen Programmen, bestehen bereits seit 1989", betonte Leitender Oberstudiendirektor Ludwig Pfeiffer bei der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste, die sich zur Unterzeichnung der Schulpartnerschaften eingefunden hatten. Die Gäste kamen vom Masarykovo-Gymnázium Plzeň und dem J. Š. Baara-Gymnázium Domažlice.
Die vielfältigen Beziehungen zum Nachbarland waren die Voraussetzungen dafür, dass das Ministerium für Unterricht und Kultus das OGO beauftragt hat, das bayrisch-tschechische Schulprofil neu zu beleben und auszubauen. Neben hochrangigen Vertretern des tschechischen Bildungsministeriums und des Konsulats begrüßte Pfeiffer viele Gäste zum Festakt. "Mit dem bayerisch-tschechischen Schulprofil sollen unsere Partnerschaften für kulturellen Austausch, gegenseitiges Verständnis und Freundschaft stehen", unterstrich der Direktor. Er hoffte, dass dadurch die Wertschätzung der unterschiedlichen Traditionen und Lebensweisen gefördert werden.
Für die musikalische Umrahmung des Festakts sorgten der Chor, die Big Band und das Orchester des Oberviechtacher Gymnasiums. Die Mitwirkenden bewiesen einmal mehr das hohe Niveau der musikalischen Ausbildung an der Schule, das auch vom Ministerialbeauftragten Carsten Böckl hervorgehoben wurde.
Böckl ging auf die von Ministerpräsident Markus Söder angeregte Zusammenarbeit der beiden Länder ein, die die Förderung interkultureller Kompetenzen und die Organisation regelmäßiger Begegnungen zum Ziel habe. "Das OGO setzt dies in vorbildlicher Weise um", sagte Böckl.
Die Übersetzung der Redebeiträge wurde von der Schülerin Tereza Pospisilova in hervorragender Weise bewältigt, wofür es großes Lob gab. "Die Partnerschaft passt zum Leitbild der Schule – offen, lebendig, heimatverbunden und Werte vermittelnd", betonte die stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl in ihrem Grußwort. Als "Ehre für Oberviechtach" bezeichnete Bürgermeister Rudolf Teplitzky die Schulpartnerschaft, bei der die Schüler die "Brückenbauer" seien.
Der tschechische Bildungsminister Mikuláš Bek blickte in deutscher Sprache auf die früher nicht so positive Geschichte der deutsch-tschechischen Beziehungen zurück, die seit 35 Jahren gemeinsame Anstrengungen in den Bereichen Bildung, Kultur und Kulinarik erkennen lassen, wie er betonte.
Dann folgte die feierliche Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch die drei Schulleiter. Radim Skočný vom Gymnasium aus Pilsen unterstrich: "Toleranz, Verständnis und Einfühlungsvermögen zählen zu den wichtigsten Hoffnungen der Zukunft." Mit der Bayernhymne und der Tschechischen Hymne "Kde domov můj?" (Wo ist mein Heim?) wurde der Festakt beendet.
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