Oberviechtach
10.06.2024 - 12:12 Uhr

Stadt Oberviechtach und Bundeswehr leben ihre Patenschaft

Eine Patenschaft muss gepflegt werden. Der Stadt Oberviechtach und dem 2. Panzergrenadierbataillon 122 gelingt dies seit 40 Jahren. Zwischen Bürgern und Bundeswehr ist eine tiefe Verbundenheit entstanden.

Auf dem Eisberghof wurde das 40-jährige Jubiläum der Patenschaft der Stadt Oberviechtach mit der zweiten Kompanie, dem 2. Panzergrenadierbataillon 122, gefeiert. Die Eltern der Soldatinnen und Soldaten, die Stadträte und Vertreter von Feuerwehr, THW und Polizei sowie der Krieger- und Soldatenkameradschaft wurden von der Kaserne aus mit Shuttle-Kleinbussen zum Eisberg gefahren, wo sie ein abwechslungsreiches, interessantes Programm erwartete.

In einer Waffenschau konnten Fluggeräte für Tag- und Nachtsicht, Gewehre, Pistolen, Zielfernrohre, Nachtsichtvorsatzgeräte und Wärmebildzielgeräte besichtigt werden. Auch Fahrzeuge und ein Bergepanzer standen zur Besichtigung und Erkundung bereit. Hauptmann Stefan Bruns führte die Gäste durch die Ausstellung und erläuterte Details.

Angriff demonstriert

Auf der militärischen Übungsanlage demonstrierte der Panzergrenadierzug "Charly" unter der Leitung von Hauptfeldwebel Arda Erdem einen Angriff, um zu verhindern, dass der Eisberghof vom "Feind", der aus etwa zehn Mann bestand, eingenommen wird. Die aus dem im nahen Wald stehenden Panzer ausgestiegenen Soldaten pirschten sich in dem künstlich erzeugten Nebel an, entfernten den Drahtzaun und drangen in das Gebäude ein. Die Zuschauer hörten Getöse, Schüsse, und nach kurzer Zeit wurde die grüne Flagge aus dem Fenster gehängt, als Zeichen der Einnahme. Ein "Verwundeter" musste zum Panzer gebracht werden, wozu ebenfalls Nebel zur Sichtbehinderung für die Feinde eingesetzt wurde.

Hauptmann Bruns, der den gesamten Angriff zuvor erklärt hatte, berichtete über die lange Ausbildung, die von den Soldaten absolviert werden müsse, den hohen Ausbildungsstand der Kompanie und die Ausstattung mit digitalen Systemen.

"Kann man sich freuen?"

Beeindruckend war der Gottesdienst anlässlich des Jubiläums, den Militärpfarrer Christoph Witczak als Standortgeistlicher im Freien hielt. Bereits mit dem Eingangslied "Wo Menschen sich vergessen", das der Geistliche mit seinem Akkordeon begleitete, wurde das Anliegen um Frieden deutlich. "Kann man sich in einer Zeit wie der jetzigen mit Krieg, Konflikten und vielen Herausforderungen überhaupt freuen?", fragte er in der Predigt. "Ja", lautete seine Antwort, denn es gebe viele Organisationen, die anderen Menschen helfen, wie man gerade jetzt wieder bei dem Hochwasser gesehen habe. Und auch die Bundeswehr sorge für Sicherheit im Lande, schütze Grenzen und setze sich für Frieden und Menschenwürde ein. Dass dazu Ausrüstung und Ausbildung nötig seien, fasste er so zusammen: "Um nicht kämpfen zu müssen, muss man kämpfen können."

Maibaum als "Wahrzeichen"

Bürgermeister Rudolf Teplitzky betonte in seiner Ansprache, wie wichtig die Feier zum Jubiläum der Patenschaft zwischen der Kompanie und der Stadt sei: "Wir wollen uns damit für die sehr gute Zusammenarbeit unserer Bundeswehr mit der Stadt und der Bevölkerung bedanken." Am 15. Juni 1984 sei die Urkunde zur Patenschaft unterzeichnet worden, und seit dieser Zeit zeige die Bundeswehr immer wieder die Verbundenheit mit den Menschen vor Ort. Als "Wahrzeichen" für die Patenschaft nannte der Bürgermeister den Maibaum auf dem Marktplatz, der regelmäßig von der zweiten Kompanie aufgestellt wird. Auch der gegenseitige Besuch von Weihnachtsfeiern und weitere gesellschaftliche Treffen mit den Soldaten seien Bestandteil dieser Patenschaft.

Zur Erinnerung an den Tag trug sich Hauptmann Bruns in das Goldene Buch der Stadt ein. "Die Feier heute soll auch für unsere Soldaten sein, die bereits viel Ausbildung absolviert haben", sagte Bruns, beendete damit den offiziellen Teil und lud zum gemeinsamen Mittagessen ein, das von den Soldaten an den Grills schon vorbereitet worden war.

Info:

40 Jahre Patenschaft

  • Urkunde: Am 15. Juni 1984 vom damaligen Bürgermeister Josef Spichtinger unterzeichnet.
  • Ziel:: Enge Verbundenheit mit der Bevölkerung, Aktionen: Aufstellen des Maibaums, gegenseitige Einladungen von Bürgermeister und Vertretern der Kompanie zur Weihnachtsfeier, gesellschaftliche Treffen und Zusammenkünften mit den Soldaten. Beim Christkindlmarkt ist die Kompanie immer mit einem Stand vertreten.
  • Bereits seit 1975: Patenschaft der Kompanie mit der Krieger- und Soldatenkameradschaft.
 
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