„Ehrenamtliches Engagement hilft, die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft zu meistern!“, betonte Bürgermeister Rudolf Teplitzky, als er den Ehrenteller der Stadt an Angelika Vogl und Friedrich Keller überreichte. Der Stadtratsbeschluss für diese Auszeichnungen war bereits im Herbst des vergangenen Jahres gefallen, die Corona-Pandemie hatte deren Ausführung aber verzögert.
Die Feierstunde im großen Sitzungssaal des Oberviechtacher Rathauses, an der stellvertretend nur die beiden Fraktionssprecher Thomas Teich und Alexander Ried teilnahmen, wich von den festlichen Gepflogenheiten früherer Verleihungen ab. Die beiden Ehrungen fanden nacheinander in zeitlichem Abstand statt, und die früheren Empfänger von Ehrentellern, die Träger der Bürgermedaille sowie die Ehrenbürger konnten coronabedingt diesmal nicht teilnehmen. „Ausdrücklich möchte ich aber darauf hinweisen, dass der Wert und die Bedeutung der heutigen Ehrung dadurch nicht geschmälert werden!“, erklärte das Stadtoberhaupt gegenüber den beiden Geehrten, die mit ihren Ehepartnern erschienen waren. Auf die Überreichung der Ehrenteller und der Urkunden folgte die Eintragung ins Goldene Buch der Stadt.
„Egal, wo sich unsere Bürgerinnen und Bürger einsetzen, ob im sozialen, kirchlichen oder kulturellen Bereich, sie gewährleisten mit ihrer Arbeit nicht nur das Funktionieren des Gemeinwohls, sondern bilden darüber hinaus eine wichtige Säule in unserer Gesellschaft“, umriss Bürgermeister Teplitzky die Rahmenbedingungen für die Zuerkennung derartiger Auszeichnungen.
Der Bürgermeister hob hervor, dass er in seiner einjährigen Amtszeit erstmals diese Ehrung vornehmen dürfe. Diese gelte auch allen engagierten Mitgliedern in den Vereinen der Geehrten.
Angelika Vogl wurde insbesondere für ihren Einsatz beim Katholischen Frauenbund und für ihr Engagement bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise geehrt. „Ich war völlig überrascht und habe nicht mit einer solchen Auszeichnung gerechnet!“, gestand die Vorsitzende des Frauenbundes. In ihren Dankesworten blendete sie zurück, wie sie vor nahezu zehn Jahren in diese Aufgabe „hineingewachsen“ sei.
Friedrich Keller ist seit 2011 Vorsitzender der damals gegründeten „Oberviechtacher Tafel“, die für die Stadt „eine wertvolle und nicht mehr wegzudenkende Einrichtung“ sei. Der Bürgermeister würdigte Kellers Organisationstalent, aber auch die Fähigkeit, „selbst mit anzupacken“. „Ich nehme die Auszeichnung stellvertretend für unsere Helfer an. Die machen die Arbeit“, erklärte Keller. Neben den beiden Geehrten dankte der Bürgermeister auch ihren Ehegatten. „Ohne deren Unterstützung wäre dieses Engagement mit Sicherheit nicht möglich.“
"Ich war völlig überrascht und habe nicht mit einer solchen Auszeichnung gerechnet."
"Ich nehme die Auszeichnung stellvertretend für unsere Helfer an. Die machen die Arbeit.“
Das Engagement der Geehrten
- Angelika Vogl steht seit dem 6. Januar 2012 dem Kath. Frauenbund vor. Für einen der traditionsreichsten und ältesten Vereine Oberviechtachs mit rund 400 Mitgliedern wirkt sie federführend bei Programmgestaltung und Organisation. Sie ist aber auch Ansprechpartnerin für Familien, die 2015 bei der Flüchtlingskrise in die Stadt kamen. Angelika Vogl organisiert Treffen, aber auch die Beschaffung von Möbeln, Spielzeug und Fahrrädern für Flüchtlingsfamilien. Das Leben in der Pfarrei bereichert sie auch als Lektorin, Kommunionhelferin und Sängerin im Kirchenchor.
- Friedrich Keller hat am 23. September 2011 die „Oberviechtacher Tafel“ mit aus der Taufe gehoben und wurde wenige Monate später zu deren Vorsitzendem gewählt. Diese Einrichtung, in der heute ein Team von rund 40 Helfern tätig ist, gibt Lebensmittelspenden und andere Dinge des täglichen Bedarfs an Bedürftige weiter. Dabei entwickelte Keller mit seinem Team produktive Konzepte und machte die Einrichtung zu einem Erfolgsmodell. Der Verein mit seinen über 150 Mitgliedern ist auch in Neunburg tätig. Vor kurzem wurde ein neues Kühlfahrzeug in Betrieb genommen.
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