Oberviechtach
16.01.2023 - 12:28 Uhr

Stadtkapelle begeistert über 400 Gäste mit böhmischer Blasmusik und modernen Klassikern

Im 35. Jahr ihres Bestehens übertrifft sich die Stadtkapelle beim Neujahrkonzert selbst. Das Ensemble überrascht die Besucher in orchestraler Größe mit einem breit gefächerten Programm.

„Mit vollen Segeln“ eröffnete die Stadtkapelle Oberviechtach am Samstagabend in der mit 420 Zuhörern vollbesetzten Mehrzweckhalle das Neujahrskonzert 2023. Der Titel des 1997 komponierten Tiroler Konzertmarsches spiegelte die musikalische Kraft wider, mit der das 40-köpfige Blasmusik-Ensemble unter der souveränen Stabführung von Tobias Zeitler sein Publikum begeisterte und sich erneut als musikalisches Aushängeschild der Eisenbarth-Stadt präsentierte.

Die Zuhörer erlebten an diesem Jubiläumsabend zum 35-jährigen Bestehen der Stadtkapelle eine Mischung aus konzertanter böhmischer Blasmusik und modernen Klassikertiteln, wie es der Vorsitzende Michael Niebauer in seiner Begrüßung ankündigte.

Dass das aufwendig vorbereitete Konzertprogramm auch beim Publikum ankam, dazu trug auch der Moderator Gottfried Berger mit aufschlussreichen Hintergrundinformationen zu den einzelnen Stücken bei, garniert mit launigen Bonmots. Berger gab auch Einblicke in die ausgeprägte Probenarbeit und die Antriebskraft für all das Engagement: „Weil es uns Spaß macht und wir diese Strapazen und den Kapellmeister lieben!“

Impressionen der Großstadt

Die Vielseitigkeit des Repertoires markierte „City Impression“, bei der das Publikum in das pulsierende Treiben einer Metropole mitgenommen wurde, wobei die selten eingesetzten Röhrenglocken die Großstadt-Phantasie der Zuhörer beflügelten. Auch bei Martin Scharnagls „Monumentum“ blieb man musikalisch in der Stadt, denn die farbenreiche Harmonik des Blasorchesters erzeugte in der Vorstellung pompöse Bauwerke und prachtvolle Denkmäler der Gegenwart. Dann wechselte die Vorstellungswelt allerdings ins frühe 19. Jahrhundert nach Frankreich, als die Musiker einige Titel aus Warren Barkers Arrangement des Musicals „Les Misérables“ interpretierten, wobei Stefan Prey (Trompete), Jürgen Hagl (Tenorhorn), Bianca Reil (Saxofon) und Maria Heinrich (Saxofon) als Solisten glänzten. Dies traf auch beim folgenden Stück „Yackety Sax“ zu, als sich Theresa Schwingl mir einer frappierenden Fingerfertigkeit als Starsaxofonistin präsentierte.

Tanz zu „Jerusalema“

Mit dem Konzertmarsch „Die Sonne geht auf“ wurden die Zuhörer in die Pause entlassen. Nach der Stärkung an den Theken gab das Jugendorchester unter Leitung von Katharina Ruhland den Ton an. Der Einstieg erfolgte mit phantastisch-märchenhaften Klängen der „Music from Aladdin“, bevor eine überraschende Tanzeinlage das Programm bestimmte. „Jerusalema“ hatte vor zwei Jahren eine weltweite Tanzbewegung ausgelöst, deren Schritte einige Musiker der Stadtkapelle zusammen mit dem Vorsitzenden Michael Niebauer zu den Klängen des Jugendorchesters durchaus elegant zum Besten gaben.

Nach diesem Auftritt mussten „die Alten“ bei „Euregio“ wieder an die Instrumente, wobei dem Horn mit Bezug zum Titel besondere Kommunikationsfunktion beim zusammenwachsenden Europa zukam. Mit dem für Blasorchester bearbeiteten Soundtrack von „The Magnificent Seven“ und einem Trompetensolo von Bastian Ruhland streifte man die gewaltige amerikanische Westernwelt, bevor in einem Medley „der Ausnahmekünstler Peter Maffay“ zu Ehren kam. Rockig wurde es dann am Schluss mit Queen und Freddie Mercury. Aber damit gab sich das Publikum nicht zufrieden. Bei der Zugabe der Bodensee-Polka und der Polka „Wir Musikanten“ war nochmals die böhmische Blasmusik Trumpf.

 
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