Auf Einladung des Schönseer Vereins „Humanitäre Hilfe für die Ukraine aus Bayern“ besuchte Khomko Wolodymyr, Oberbürgermeister von Rivne, mit einer kleinen Delegation von Montag bis Donnerstag die Partnerstadt Oberviechtach. Die ersten Kontakte nach Osteuropa hatten Ende der 1990er Jahre die Ukrainehilfe-Vereine aus Schneeberg und Oberviechtach geknüpft. Auch die Kommunen wurden damals ersucht, sich Partnerstädte zur Völkerverständigung suchen.
Als "Kandidaten" für Oberviechtach schlug Josef Breszinski (Schneeberg), der bereits Verbindungen in die Ukraine hatte, die Stadt Rivne im nordwestlichen Teil des Landes vor. Nach der ersten Kontaktaufnahme wurde offenbar, dass es in Rivne vor allem an der medizinischen Versorgung und der Ausstattung in sozialen Einrichtungen mangelt. Der Verein „Ukrainehilfe Oberviechtach“ unter der Führung des jetzigen Altbürgermeisters und Ehrenbürgers Wilfried Neuber schickte daraufhin einen Hilfstransport mit Gütern, Ausrüstung und medizinischer Ausstattung für Waisenhäuser, Obdachlosenheime und Krankenhäusern auf den Weg.
Die Kontakte wurden aufrechterhalten und fast schon regelmäßig machten sich Hilfstransporte von der Oberpfalz aus in die Ukraine auf den Weg. Die Organisatoren hatten mittlerweile gute Kontakte zur Stadtverwaltung von Rivne geknüpft, mittlerweile gehört ein Empfang im dortigen Rathaus zum Standardprogramm der Hilfslieferungen.
Diese Kontakte führten im Jahr 2006 zur Gründung einer Städtepartnerschaft, die mit den Unterschriften des damaligen Bürgermeisters Wilfried Neuber (Oberviechtach) und des damaligen Oberbürgermeisters der Stadt Rivne, Wiktor Tschaika, besiegelt worden ist. Seitdem sind viele Hilfslieferungen erfolgt und auch Freundschaften entstanden, allein Anton Grauvogl, Vorsitzender des Vereins „Humanitäre Hilfe für sie Ukraine aus Bayern" war schon bei 30 Hilfslieferungen dabei.
Am Montag kam der derzeitige Oberbürgermeister von Rivne, Khomko Woldymyr, zusammen mit zwei Mitarbeitern der Stadtverwaltung und der in Oberviechtach bereits sehr gut bekannten Dolmetscherin „Elena“ zum Besuch in die Oberpfalz. Mitglieder der Ukrainehilfe bereiteten ihnen in der Hammerschänke in Lukahammer einen herzlichen Empfang. Am Dienstag folgte eine Visite bei der Stadt Schönsee. Bürgermeisterin Birgit Höcherl hieß die Gäste willkommen und zog selbst eine Teilnahme an einem Hilfstransport im kommenden Jahr in Erwägung, um der Stadt Rivne einen Gegenbesuch abzustatten.
Am Nachmittag empfing Dritter Bürgermeister Peter Forster die Delegation aus der Ukraine im Rathaus und stellte den Gästen die Eisenbarthstadt vor. Oberbürgermeister Woldymyr dankte für die zahlreichen Hilfslieferungen, aber auch für die vielen Veranstaltungen bei den Besuchen und Gegenbesuchen, bei denen viele Freundschaften entstanden sind, die auch die große Distanz von 1700 Kilometern zwischen beiden Orten überdauern. Khomko Woldymyr lud zu einem Gegenbesuch in seine Stadt ein und versicherte, dass die Gäste durch den Krieg in der Ukraine nichts zu befürchten hätten.
Nach dem Austausch von Gastgeschenken, dem Eintrag in das Gästebuch der Stadt und einem gemeinsamen Schluck „Eisenbarth-Elixier“ nahm Doktor Johann Andreas Eisenbarth (Klaus Habl) die Gäste auf einen Spaziergang durch seine Heimatstadt mit. Nach einem gemeinsamen Abend in der Hammerschänke unternahmen die Gäste, zusammen mit Mitgliedern des Ukrainehilfevereins am Mittwoch noch einen Trip zum Oktoberfest nach München, um am Donnerstag wieder die Heimreise anzutreten.
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