Die Oberpfalz wurde früher im Volksmund gerne als "Erdäpfelpfalz" bezeichnet. Wenn sich aber heute Gymnasiasten ein ganzes Jahr mit der Feldfrucht auseinandersetzen, dann ist dies trotzdem ungewöhnlich. Bei der Eröffnung der Frühkartoffelsaison bei der Familie Elsner in Hof (wir berichteten) wurde dem Kartoffelprojekt zwischen dem Landwirt und dem Ortenburg-Gymnasium breiter Raum eingeräumt.
"Die Gymnasiasten betreuen die Kartoffeln von der Pflanzung bis zur Ernte und unterrichten Schulklassen direkt am Acker", erklärte BBV-Geschäftsführer Josef Wittmann. Ein abgestecktes Feldstück direkt unterhalb vom OGO wurde von den Schülern des Projektseminars (11. Jahrgangsstufe) als ein Pflanzgarten angelegt. "Zwei Burschen haben sich meine Maschinen ausgeliehen und am 8. Mai die Kartoffeln gesteckt", berichtete Bauer Elsner schmunzelnd, der die Sache gerne unterstütze. Sprecher des Seminars und Inhaber eines Traktorführerscheins ist Michael Kick, der den Gästen die ungewöhnliche Schulaktion kurz vorstellte. So wurde überwiegend die Sorte Gala gepflanzt, aber auch Lilly, Linda und Rosa Tannenzapfen. "Beide Seiten profitieren", meinte Kick zum Lernziel. Der Landwirt kann seine Arbeit zeigen und die Schüler lernen, dass dies mehr ist, als säen und ernten. Die Feldfrüchte werden selber vermarktet, und zum Abschluss ist ein Kartoffelfest geplant.
Auch die Forschung soll nicht zu kurz kommen. So soll die Ernte per Hand und mit Vollernter gegenübergestellt werden. Ein Teil des Feldes muss versuchsweise ohne Pflanzenschutz auskommen. "Der Kartoffelkäfer ist drin", sagte Michael Kick und zeigte auf die roten Larven. Diese können eine komplette Pflanze kahlfressen. Da war es gut, dass sich die 7c der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule mit Lehrer Thomas Schwingl zum Unterricht auf dem Kartoffelfeld angesagt hatte. Nachdem das Arbeitsblatt zu Station eins "Kartoffeln kennenlernen" ausgefüllt war, wurde fleißig nach dem Käfer gesucht. Was viele nicht wussten: Alle oberirdischen Teile der Pflanze sind giftig und dürfen nicht gegessen werden!
Wasser und Schädlinge
Nach dem BBV-Besuch des Feldes meldeten sich Gäste zu Wort:
Arnold Kimmerl
"Wasser wird zunehmend ein Problem werden", sagte der stellvertretende Landwirt. Früherer Anbau, neue Sorten und eine Bewässerung seien die Herausforderungen der Zukunft. Das OGO-Projekt bezeichnete er als sehr wichtig, damit junge Verbraucher einen Einblick erhalten.
Josef Irlbacher
"Die Klimaerwärmung bringt ein anderes Schädlingspotential hervor", so der Kreisobmann. Er wünscht sich Pflanzensorten, die damit besser zurechtkommen.















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