(ptr) "Wir können es noch gar nicht bestätigen, dass wir den Auftrag erhalten haben. Denn die Stadtverwaltung hat sich bisher nicht bei uns gemeldet", sagt Peter Pirzer am Freitagmorgen beim Pressetermin mit Oberpfalz-Medien. Die beiden Geschäftsführer der Gesellschaft für soziales und betreutes Wohnen (GsbW), Peter Pirzer und Michael Schlagenhaufer, drücken dabei ihre Überraschung über den Presseartikel in der Ausgabe vom 13. September aus, in welchem Bürgermeister Heinz Weigl "in sehr ungewöhnlicher Mitteilungsform" über den am Dienstag, 11. September, in nichtöffentlicher Sitzung getroffenen Beschluss berichtet.
Neue "grüne Mitte"
Während der Bürgermeister den zweigruppigen Kindergarten plus einer Krippengruppe lieber auf dem städtischen Grundstück an der Nunzenrieder Straße (alter Sportplatz) sehen würde, hat sich der Stadtrat für das Vorhaben der GsbW auf dem bisherigen Raiffeisen-Gelände am Bahnhof ausgesprochen. "Auf dem 6000 Quadratmeter großen Areal kann eine neue grüne Mitte in Oberviechtach geschaffen werden", lautet die Vision der beiden Planer. Die erste Konzeptplanung für die Kindertageseinrichtung sieht eine Nutzfläche von 700 Quadratmetern für 60 Kinder, sowie eine Außenfläche von 800 Quadratmetern vor (gefordert seien 600 Quadratmeter). Erweiterungsmöglichkeiten seien vorhanden. Nicht nachvollziehbar findet es Pirzer, dass ein demokratisch gefällter Mehrheitsbeschluss des Rates seitens des Stadtoberhauptes derart kritisiert wird. Demokratie lebe zwar von Einmischung, doch dies sei im Vorfeld sinnvoller gewesen. Pirzer berichtet, dass die Konzeptplanung dem Stadtrat vor der Sommerpause vorgestellt wurde. Bei einer Gesprächsrunde bei der Regierung der Oberpfalz am 6. August unter Beteiligung der Stadtverwaltung seien die Förderrichtlinien dafür abgeklärt wurden. 55 Prozent vom Land und 35 Prozent vom Bund sind möglich. "Die 90 Prozent sollte sich die Stadt sichern!" Als diskriminierend empfindet es Geschäftsführer Michael Schlagenhaufer, wenn der Bürgermeister unterstellt, der Stadtrat habe "nur jemanden einen Vorteil verschaffen wollen." Damit bringe er nicht nur die ehrenamtlich tätigen Ratsmitglieder in Verruf, sondern greife auch direkt die GsbW an.
Wie er betont, habe sich der Stadtrat am Dienstag mit zwei Konzepten beschäftigt und sich dabei nicht nur aufgrund der Vielzahl der vorgelegten Dokumente von objektiven Kriterien leiten lassen. Ausschlaggebend für eine Bewerbung sei die gute Lage des Grundstücks im ISEK-Sondergebiet gewesen. Über den quer durch die Stadt verlaufenden Radweg sei eine verkehrssichere Anbindung von nahezu jedem Wohngebiet aus gegeben. "Ein Kindergarten gehört ins Zentrum, nicht in die Peripherie", betont Schlagenhaufer.
Viel Licht und Ruhe
Beim Bringen oder Abholen der Kinder könne die Nahversorgung kombiniert werden und Stellplätze würden in ausreichender Zahl vorgehalten. Sowohl die Krippe in der ersten Etage - hier erfolgt ein ebenerdiger Zugang über die Straße "Am Bahnhof" auf Höhe Abzweigung Fichtenbühl, als auch der eigentliche Kindergarten im Erdgeschoss (Zugang über Platz am jetzigen Getreidelager) können barrierefrei erreicht werden. Treppenhaus und Aufzug verbinden beide Bereiche. Pirzer stellt klar, dass es genügend "natürliche Belichtung" geben wird. Während die Technikräume am Hang angesiedelt sind, sei ein Lichteinfall im Erdgeschoss von drei Seiten und im Obergeschoss sogar von allen vier Seiten gewährleistet. Der Kindergarten wird zur Eigelsberger Straße hin von einem Verwaltungsgebäude und Parkplätzen abgeschirmt. Anders als von Weigl behauptet, stelle die GsbW ihr eigenes Grundstück zur Verfügung. Dieses wurde im Frühsommer 2018 von der Raiffeisen Waren GmbH erworben.















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