Eine Veranstaltung in einem riesigen lichtdurchfluteten Gewächshaus, dessen geöffnetes Glasdach an einem Sommerabend angenehme Temperaturen beschert, das bildete das Ambiente für das Sommerkonzert des Ortenburg-Gymnasiums Oberviechtach. Die Idee zu einem Konzert in der Gärtnerei Baumer wurde bereits im vergangenen Jahr umgesetzt und heuer mit einem gigantischen Besucherandrang fortgeführt. „So selbstverständlich ist das nicht, dass man in einer Gärtnerei singen und spielen darf“, dankten Musiklehrer Andreas Lehmann und Schulleiter Ludwig Pfeiffer übereinstimmend der Hausherrin Ulla Baumer, die den weitläufigen hinteren Teil des Gewächshauses zur Verfügung gestellt hatte.
Die Parkflächen des Gärtnereibetriebs am Oberviechtacher Ortsrand waren bis auf den letzten Stellplatz gefüllt, als die OGO-Bigband unter Leitung von Andreas Lehmann den beschwingten Abend mit dem lebhaften Jazz-Stück "Spain" eröffnete, das Chick Corea vor 50 Jahren komponiert hat.
Mit dem bekannten Coldplay-Song "Viva La Vida" führte der OGO-Chor den Reigen des beschwingten Sommerprogramms fort, bevor die Junior-Bigband mit drei Titeln ihre Performance-Reife unter Beweis stellte. Bei der Dampflok-Fahrt von New York nach Chattanooga hatte man den Eindruck, dass dieser Swing-Titel Glenn Millers den jungen Musikern, ebenfalls unter Leitung von Andreas Lehmann, besonderen Spaß machte.
Eine ähnliche Spielfreude merkte man dem Unterstufenchor an, der mit „Jakobs Zaubertrank“ sogar ein kurzes Musical auf die Bühne brachte. Die jazzige Musicalsuite unter Klavierbegleitung der Musiklehrerin Daniela Reiger blendet im Schulalltag auf genervte Lehrer und missmutige Schüler. Hilfe kommt für den Einzelgänger Jakob, der dank eines Zaubertranks den Anschluss an die Gemeinschaft findet. Mit flotten Rhythmen von American Patrol und dem Entertainer führte anschließend das OGO-Orchester unter Leitung von Katrin Schäufl in die Pause, in der die Gäste die erfrischende Bewirtung durch die Schülermitverantwortung genießen konnten.
Mit dem "Vater unser" im afrikanischen Swahili (Baba Yetu) zog der OGO-Chor nach der Pause besondere Aufmerksamkeit des Publikums auf sich. Der Musiker Christopher Tin hat mit dieser Komposition aus dem Jahr 2005 weltweit viele Auszeichnungen erlangt. Herausragend war auch das jiddische Traditional "Schpil-she mir a Lidele" des OGO-Orchesters, bevor die Bigband mit Fever (Gesang Kristina Bauriedl) und "Flashpoint" mit Zugabe nochmals alle Register zog.
Direktor Ludwig Pfeiffer würdigte in seinen Dankesworten auch die Leistung der Musikkapellen in der Region, von deren Ausbildungstätigkeit auch die schulischen Ensembles profitierten. Er dankte abschließend allen Interpreten, insbesondere den Ensemble-Leitern und der Hausherrin Ulla Baumer. Der Umzug der Musiker und Sänger in die Gärtnerei sei mit einer gehörigen Logistik verbunden gewesen. „Aber wie dieser Raum hier klingt, da lohnt sich jeder Aufwand“, lautete das abschließende Fazit von Musiklehrer Andreas Lehmann, der damit auch dem Publikum aus der Seele sprach.
















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