(lg) "Du warst ein Geschenk für uns!" Mit diesem Kompliment verabschiedete Stadtpfarrer Alfons Kaufmann bei der Vorabendmasse am Samstag den scheidenden Kaplan Martin Popp, der drei Jahre lang in den Pfarreien der Seelsorgeeinheit seinen priesterlichen Dienst verrichtete. An der Doktor-Eisenbarth-Schule und am Ortenburg-Gymnasium war ihm bei den vorausgegangenen Jahresabschlussgottesdiensten schon für seinen Einsatz als Schulgeistlicher gedankt worden. Im September nimmt der Kaplan seinen Dienst in der Stadtpfarrei St. Jakob in Cham auf.
Applaus für Seelsorger
Kaplan Popp wünschte keine dezidierte Abschiedsfeier, aber die Stadtpfarrkirche war am Samstag vollbesetzt, als er zusammen mit Stadtpfarrer Alfons Kaufmann den Abschlussgottesdienst zelebrierte, den der Kirchenchor unter Leitung von Stefan Schäufl mit festlichen Gesängen mitgestaltete. Lang anhaltenden Applaus gab es nach den Dankesworten, die der Stadtpfarrer an den scheidenden Geistlichen richtete.
Spektakuläre Speisung
In seiner Predigt griff Kaplan Popp das Evangelium von der "Wunderbaren Brotvermehrung" auf, wobei er den Fokus auf den Jungen mit den zwei Fischen und den fünf Broten richtete, die als Grundlage für die Speisung der 5000 Männer dienten, wobei in dieser Zahl die ebenfalls versorgten Frauen und Kinder nicht mitgerechnet waren. Um das Spektakuläre dieser Speisung zu demonstrieren, ließ der Prediger eine Leberkässemmel durch die Reihen der Kirchenbesucher weiterreichen. Die Rolle des kleinen Jungen beim Aufbau des Reiches Gottes übertrug der Kaplan auf die heutige Situation, wo jeder Gläubige gefordert sei, "den Willen Gottes auf Erden Wirklichkeit werden zu lassen". Mit dem Blick auf die Rolle Moses' im Alten Testament seien Ausreden nicht zugelassen.
"Drei Jahre sind schnell um!", bemerkte Stadtpfarrer Kaufmann eingangs seiner Dankesworte am Schluss des Gottesdienstes. Der Dekan würdigte Martin Popp als einen "Kaplan der jung ist und jugendlich wirkt". Er dankte ihm persönlich für das "angenehme Zusammenhausen im Pfarrhof", aber auch qua Amt für "den Dienst in unseren Pfarreien", den er mit Fleiß und Offenheit für alle Arbeitsfelder getätigt habe. Damit er seine erste Kaplanstelle in guter Erinnerung behalte, überreichte der Stadtpfarrer eine Holzplastik "Johannes der Täufer". Das Kunstwerk von Holzbildhauer Alfred Tragl ist der Granitfigur vor der Stadtpfarrkirche nachgestaltet. Diese Figur wirke als Wegweiser, "dass die Menschen zu Jesus finden", so Stadtpfarrer Kaufmann in seinen Abschlussworten.
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