"So ein schöner Weg", sagt Eugen Treichl und kommt gleich ins Schwärmen über die traumhafte Streckenführung und die hervorragende Markierung. "So gut ausgeschildert wie der Goldsteig sind nur wenige Wanderrouten." Er weiß wovon er spricht. Denn mit Gattin Traudl und den beiden Lamas Paco (10) und Peppone (9) ist der Salzburger viel unterwegs. Einmal sogar vom Bodensee bis zur Insel Fehmarn.
Gepäcktransport
Den Goldsteig wollen sie vom 3. bis 19. September erspüren. Die Freunde Angelika und Leo sind mit dabei, allerdings nur wenige Tage. „Vielleicht können wir sie ja überreden, zu verlängern“, meint Traudl zuversichtlich. Doch das wird auch vom Wetter abhängen, Beim Überqueren der Bundesstraße 22 spüren sie bereits erste Tropfen. Doch die Gruppe ist autark: Vom Zelt bis zum Kochtopf, von Nudeln bis zum Heu ist alles dabei. Die beiden Paarhufer transportieren etwa 18 Kilogramm Gepäck. Die persönlichen Sachen trägt jeder im Rucksack – auch den Regenponcho. Die Lamas, die zur Art der Kamele zählen, werden am Strick geführt. Zu trinken brauchen sie kaum etwas, denn sie nehmen die Flüssigkeit durch die Nahrung auf. Gras, Blätter, Wiesenblumen – besonders wählerisch sind die Tiere dabei nicht. „Pflegeleicht und geländegängig. Einfach wunderbare Begleiter“, erklärt Traudl Treichl. Übernachtet wird in Pensionen, wo sie die Lamas an einen Baum anbinden – oder eben im Zelt.
Mittels der Goldsteig-Broschüre haben sie die Route grob geplant. Die Tagesetappe reicht von 11 bis 25 Kilometer. „Mehr wäre Blödsinn. Wir machen doch kein Rennen“, sagt Eugen und streicht sich durch den Bart. Start war am Dienstag in Pfreimd am Campingplatz Trausnitz. Weiter ging es nach Wildstein (Gasthaus Lang) und heute Abend wollen sie in Kulz bleiben. Am Freitag ist der Kollerhof in Poggersdorf das Ziel, während am Samstag das Waldhaus in Einsiedel (Bruck) angesteuert wird. Am 19. oder 20. September will die Gruppe Passau erreichen.
Freies Rentnerleben
Traudl und Eugen Treichl sind leidenschaftliche Wanderer. "Man kann die Landschaft nur sehen und erleben, wenn man sie geht. Alles andere ist zu schnell", sagt Traudl und strahlt Zufriedenheit aus. Eugen war Schmuckkaufmann und viel mit dem Auto unterwegs - auch in der Oberpfalz. Er jagte von Termin zu Termin: "Jetzt im Ruhestand möchte ich mir die Orte langsam anschauen." Doch zu Hause sind sie eigentlich nur "zum Wäsche waschen". Denn zwischen den Lama-Wanderungen ist das Paar mit dem Wohnmobil auf Tour. Heuer geht's noch nach Sizilien.
Man kann die Landschaft nur sehen und erleben, wenn man sie geht.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.