Bei 2000 bis 3000 Übernachtungen pro Jahr kamen bislang 800 bis 1000 Gäste zusammen. Doch in Coronazeiten sorgt sich Hüttenwart Georg Hüttner um die Zukunft. Zuletzt kam am 2. Januar eine 25-köpfige Gruppe aus Ensdorf bei Amberg für eine Woche nach Ödpielmannsberg. Danach wurden mit Hilfe Ehrenamtlicher die sanitären Anlagen, die zum Teil noch aus der Gründerzeit stammten, erneuert.
In den letzten drei Jahren wurden dafür Rücklagen angespart. „Wir alle waren stolz über den Abschluss der Arbeiten Mitte März, aber dann traf uns Corona mit voller Kraft“, ist Hüttner erschüttert. Zahlreiche Gruppen waren ab der zweiten Märzhälfte bis Mitte September schon angemeldet. Leider musste allen abgesagt werden.
Das alles reißt ein großes Loch in den Etat. Enttäuscht ist der Hüttenwart über die Hygienebestimmungen der Staatsregierung, die Gruppenreisen nicht zulassen. Dazu müsste das Wanderheim mit zwei Treppenhäusern ausgestattet werden und ein Lüftungskonzept vorliegen. Die Politik habe beim Erlass der Corona-Vorschriften nicht an die Vereine gedacht, klagt Hüttner. Auch nicht an finanzielle Nothilfen. Wenn nichts weiter geschieht, rechnet Hüttner bis Mitte August mit überhaupt keinen Gästen. Und das bei rund 600 Euro Fixkosten pro Monat und nachdem in die Renovierungsarbeiten im Januar/Februar über 30000 Euro gekostet haben.
Dabei wäre im Herbert-Kießling-Wanderheim alles angerichtet: 44 Betten, eine moderne Selbstversorgerküche mit reichlich Geschirr, Zentralheizung in allen Räumen und Toiletten auf allen Stockwerken. Dazu kommen fünf Wasch- und Duschräume, davon einer behindertengerecht, Waschbecken in allen Schlafräumen und Zimmer für die Führungskräfte.
Vor dem Haus breitet sich ein großer Bolzplatz aus. Für Sport und Spiel ist viel Raum vorhanden, ebenso ein Grill- und Feuerplatz. Hüttner bezeichnet das Wanderheim als Selbstversorgerhaus. Familien und Vereine fühlen sich wohl. Viele Gäste aus dem Ruhrgebiet, dem Breisgau, Baden-Württemberg, Sachsen, Franken, Niederbayern und der Oberpfalz kamen regelmäßig.
Zum 60. Geburtstag des Wanderheims lohnt auch ein Blick in die Entstehungsgeschichte. Die Grundidee dazu hatte der Moosbacher Waldvater Ignaz Mühlhofer im Jahre 1955. Er wollte in Ödpielmannsberg ein Heim für jugendliche und naturbegeisterte Heimatfreunde errichten. 1958 stellte der Markt Moosbach dem OWV-Zweigverein Weiden das Grundstück kostenlos zur Verfügung. 1959 war der Rohbau vollendet, ein Jahr später ging das Wanderheim in Betrieb. 1976 wurde das Haus erweitert. Im damaligen Pressebericht des Neuen Tags wird das Wanderheim als „Paradies für Heimatfreunde“ bezeichnet. Seit 2004 führt Georg Hüttner aus Weiden das Haus.

















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.