Ottenrieth bei Waldthurn
18.06.2021 - 15:07 Uhr

Adolf Weig aus Ottenrieth verstorben

Eigentlich wollte Adolf Weig aus Ottenrieth am vergangenen Montag auf dem Fahrenberg seinen 90. Geburtstag feiern. Doch drei Tage zuvor starb der langjährige Marktrat.

Adolf Weig aus Ottenrieth ist drei Tage vor seinem 90. Geburtstag verstorben. Archivbild: Franz Voelkl
Adolf Weig aus Ottenrieth ist drei Tage vor seinem 90. Geburtstag verstorben.

Zur Begräbnismesse in der Waldthurner Pfarrkirche und zur Beerdigung des "Krapfn Adolf" am Lennesriether Friedhof war die große Familie, Freunde und viele Weggefährten gekommen. Pfarrer Norbert Götz blickte auf das Leben Adolf Weigs zurück. Zu seinem Geburtstag hatte der langjährige Waldthurner Marktrat alles vorbereiten lassen. „Auch die, die mich nicht so arg mögen, sollen alle kommen“, meinte er und zeigte so seinen Charakter. Doch zur Feier kam es nicht mehr.

Weig war ein Mensch, der keinem etwas Böses gewünscht hat. Er ist im Juni 1931 als jüngstes von neun Kindern auf dem Krapfnhof in Ottenrieth zur Welt gekommen. Dieser sollte ein Leben lang seine Heimat bleiben. In jungen Jahren war er beim Katholischen Burschenverein aktiv und hatte sich auch dem Reitsport verschrieben. Im Juni 1961 hat er seine große Liebe Fanny Grötsch, die "Simmer Fanny" aus Spielberg geheiratet. Fünf Kindern – Christine, Silvia, Edith, Markus und Julia – haben sie das Leben geschenkt, 15 Enkelkinder und ein Urenkel gehören zur Familie.

Die Landwirtschaft war sein Leben, aber auch der Glaube nahm einen Großteil seines Daseins ein, so war er seit 1959 bei der Marianischen Männerkongregation (MMC). Sohn Markus hatte er 1998 den Hof übergeben, Enkel Christoph führt nun die Landwirtschaft weiter. Für die Musik hatte er ein Händchen, lernte Zug- und Knopfharmonie und hat Gitarre gespielt. „Wo andere im Alter nur von früher reden war er am aktuellen Tagesgeschehen interessiert“, so Götz.

Ein schwerer Schlag war der Tod seiner Frau Fanny im Oktober 2019. Weig war regelmäßiger Kirchgänger, ob früher mit seiner Fanny oder später in Begleitung seiner Tochter Silvia. „Adolf Weig ist den Weg mit dem Herrn und Heiland gegangen, jetzt geht er zu seinem Herrn und Heiland“, sagte der Geistliche.

„Wenn man das Leben von Adolf Weig charakterisieren will, so war es ein Leben für die Seinen, die Landwirtschaft und die Heimatgemeinde“, resümierte Bürgermeister Josef Beimler am Lennesriether Friedhof. Mit seinem Tod sei die Gemeinde um eine bedeutende Persönlichkeit ärmer geworden. „Eigentlich wollte der Adolf seinen 90. Geburtstag mit uns begehen, hat es aber vorgezogen, mit seiner Fanny in der Ewigkeit zu feiern“.

Weig habe in den 24 Jahren Marktrat viele Umbruchzeiten in der Gemeinde miterlebt, die von ihm Neuorientierung und Mut abverlangten. Beimler schätzte die freundschaftliche und unkomplizierte Zusammenarbeit des Verstorbenen, dieser konnte aber auch unbequem werden, wenn es um die Belange des ländlichen Raums ging. Für den Erhalt des Spielberger Schlachthauses, der Albersriether Kläranlage und auch für die Wasserversorgung auf den Dörfern sei der Krapfn Adolf wortgewaltig eingetreten. Beimler sprach Dankesworte für den OWV Waldthurn, die Feuerwehr Lennesrieth, den FSV Waldthurn, die CSU und die Trachtenkapelle, die am Friedhof einen von seinem Enkel Konstantin Stahl komponierten Trauermarsch spielte. Die Trauermesse umrahmten Georg Schmidbauer an der Orgel, der Gesang kam von Hans-Peter Reil, Heidi Klos, Martina Pankotsch und Hannah Reil.

Ottenrieth bei Waldthurn10.05.2019
 
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