Den Auftakt zur Jubiläumsfeier bildete ein Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder in der Kirche St. Peter und Paul. Regionaldekan Ludwig Gradl ging in seiner Predigt auf markante Stationen in der Entwicklung des Vereins ein. Der Chronik hatte er das Motto übernommen: "Wenn man sich auf dem richtigen Weg weiß, soll man weiter marschieren und andere mitnehmen." Dem Verein wünschte er, er möge weiter „blühen, wachsen und gedeihen“.
Vorsitzender Hubert Ott blickte bei der Zusammenkunft im Aschenbrenner-Saal, wo der OGV einst auch gegründet worden war, in seiner Laudatio auf das Vereinsgeschehen in den vergangenen 50 Jahren zurück. 1969 machten sich Bürger aus den Ortschaften Hiltersdorf, Hiltersdorf-Bahnhof, Altenricht, Engelsdorf, Paulsdorf und Bühl daran, einen Obst- und Gartenbauverein zu gründen. Als erste Ziele wurden formuliert, sich am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ zu beteiligen, rund um die Dorfkapelle eine Grünanlage zu schaffen und über dem aufgefüllten Löschteich einen Kinderspielplatz anzulegen. Der Verein hatte zu Beginn 38 Mitglieder, die die Grünanlagen im Ort bepflanzten und einen massiven Sandkasten im Kinderspielplatz anlegten. Zur Fortbildung dienten Obstbaumschneidekurse und gartenbauliche Vorträge. Gesellige Veranstaltungen prägten das Vereinsleben, der Kinderwettbewerb hat schon Tradition.
Die Mitgliederzahl konnte stetig gesteigert werden, aktuell gehören dem Verein 124 Personen bei einem Altersdurchschnitt von rund 62 Jahren an. Die Aufgabe des Vereins ist laut Ott gleich geblieben: Durch immer neue Attraktionen und mit engagierten Mitgliedern Menschen für die Ideen der Gartler zu gewinnen und die schönen Ortsbilder zu erhalten.
Bürgermeister Alwin Merkl wies auf die lange Tradition der Gartenbauvereine hin. Am Anfang stand die Lebensmittelknappheit. Ortsplätze hätten sich im Laufe der Jahre dank der Gartler praktisch zum Wohnzimmer entwickelt. Mit dem eigenen Garten bringe man Kinder dazu, sich mit der Natur auseinanderzusetzen. Er lobte das breit gefächerte Angebot des OGV und würdigte die jahrelange Arbeit mit einem Geldgeschenk.
Kümmersbrucks Zweite Bürgermeisterin Birgit Singer-Grimm fand, dass der Garten eine immer größere Rolle spielt. "Was früher selbstverständlich war, erlebt heute eine Renaissance", sagte sie. Marmeladen würden wieder eingekocht und Obst eingeweckt. Gärten legten Zeugnis ab, wie der Mensch die Natur erlebe. Gartenarbeit fördere die Gesundheit. "Was schmeckt besser als selbst gezogenes Gemüse und im eigenen Garten gewachsenes Obst?", fragte sie. Sie bezeichnete den OGV als sehr lebendigen Verein. Sie äußerte ihre Wertschätzung für all jene, die mit Idealismus den Verein leben und bedankte sich mit einem Zuschuss für die Vereinskasse.
Landrat Richard Reisinger, der auch Gartler-Kreisvorsitzender ist, gratulierte zum 50-Jährigen. Die Mitglieder sorgten nicht nur für schöne, sondern auch für ökologisch wertvolle Gärten, betonte er. Der Gartenbauverein sei ein Mehrgenerationenmodell, in dem Jung und Alt vertreten seien. "Gartenarbeit ist mehr als ein Hobby, es ist eine Passion", stellte er fest. Für den Kreisverband überreichte er einen Gutschein für einen Baum nach Wahl, für den Landkreis eine Geldzuwendung für die Feier.
Vorsitzender Hubert Ott, Landrat Richard Reisinger und die beiden Bürgermeister ehrten verdiente Mitglieder mit Ehrenurkunde und Blumengesteck. Für 15 Jahre Vereinszugehörigkeit erhielten eine Ehrennadel in Bronze Martina Hänsch, Daniela Hüser, Marianne Widder, für 25 Jahre bekamen Angelika Meier und Christa Weißenberger die Ehrennadel in Silber, für 50 Jahre Therese Lippert die Ehrennadel in Gold. Allen wurden eine überreicht.
Die Gründungsmitglieder wurden mit der Ehrennadel mit Kranz und einer Ehrenurkunde ausgezeichnet und erhielten eine Orchidee geschenkt: Josef Bechtl, Georg Deierl, Christl Eisenhut, Josef Fruth, Barbara Heldmann, Carolina Meiler, Therese Meiler, Anna Meyer (A2), Anna Meyer (A3), Elfriede Pichl, Herbert Schmela, Barbara Schwarz, Johann Schwarz, Christa Singer, Johann Singer, Hedwig Trummer und Georg Zilbauer.
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