Perschen wird die „Urpfarrei des Naabtals“ genannt. Denn mit ihrer 900-jährigen Geschichte ist sie ein einzigartiges Beispiel der Missionierung in der Oberpfalz und im Norden des Bistums Regensburg. Im Jahr 1122 belegt ein Dokument des Klosters Reichenbach im Zusammenhang mit einer Trauung, dass die Pfarrei Perschen damals bereits bestand. Der zuständige Pfarrer war „Odalrico von Persin“. Es ist davon auszugehen, dass die Pfarrei vorher schon existierte, allerdings gibt es keine greifbaren Urkunden.
Der romanische Kirchenbau aber, der heute noch besteht, stammt in seinen Grundmauern ebenfalls aus dieser Zeit. Dass dies bereits der zweite Kirchenbau war, das belegen Ausgrabungen Ende der 1960er Jahre. Ein Vorgängerbau und damit die Gründung von Perschen ist wahrscheinlich aus der Zeit des Heiligen Wolfgang (972-994).
Als er Bischof von Regensburg war, hat er die Neuordnung und Missionierung in seinem Bistum vorangetrieben. Da Perschen von Anfang an eine Missionspfarrei war, die ab 1160 dem Domkapitel von Regensburg übertragen wurde, und eben kein Missionskloster wie zum Beispiel Chammünster, hatte Perschen eine herausragende Stellung an der Naab und war mit reichen Pfründen ausgestattet.
Von Perschen aus kam der christliche Glaube in die Dörfer und Gemeinden. Unzählige Menschen von überall her empfingen hier ihre Taufe. Wenn auch im 15. Jahrhundert mit dem Bau des gotischen St.-Johannes-Doms und der „neuen Stadt auf dem Berg“ der Pfarrsitz allmählich von Perschen nach Nabburg verlagerte und die Bedeutung der einstigen Pfarrkirche schließlich zur Filialkirche herabgestuft wurde, schmälert es doch nichts an der kirchengeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Bedeutung dieses Kleinods in der heutigen Pfarrei Nabburg.
Um das zu feiern, lädt die Pfarrgemeinde Nabburg am Samstag, 2. Juli, zu einem großen Perschen-Fest ein. Es beginnt mit dem Kirchenzug der Vereine und Ehrengäste vom Bauernmuseum zum Festgelände auf der großen Wiese. In Vertretung des Diözesanbischofs feiert Generalvikar Roland Batz den Festgottesdienst, der von der Jugendblaskapelle musikalisch gestaltet wird. Am Ende wird der Grundstein gesegnet für den Bildstock des „Friedenchristus“, der auf Dauer an die 900-Jahrfeier erinnern soll.
Danach schließt sich ein frohes Fest mit Musik und Bewirtung an. Um 19.30 Uhr besteht die Möglichkeit zu einer Führung im Karner und um 20.30 Uhr zu einer Führung in der Kirche mit Raphael Haubelt. Ab etwa 21 Uhr ist die Perschener Kirche innen und außen illuminiert. Das Fest endet mit einem festlichen Te deum um 23 Uhr in der Kirche.
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