Pertolzhofener Kunstdingertage sind ein Magnet im Kulturleben des Landkreises

Pertolzhofen bei Niedermurach
08.07.2019 - 10:21 Uhr

Erneut ist in Pertolzhofen die Kunst auf dem Vormarsch. Zur 25. Auflage der Kunstdingertage erfreuen zahlreiche Exponate aus Ton, Holz und Metall die Augen der Betrachter. Höhepunkt ist die Enthüllung eines Denkmals auf dem Dorfplatz.

Stellvertretender Landrat Jakob Scharf (Mitte) und Bürgermeister Martin Prey (rechts) enthüllten gemeinsam mit dem Künstler Heiko Herrmann die Skulptur "Trag mich ein Stück". Diese hat der Kunstverein der Gemeinde als Geschenk gemacht. Es soll ein Symbol für gelebte Dorfgemeinschaft sein.

Ein Mekka für Künstler und Kunstinteressierte war der kleine Ort Pertolzhofen am Wochenende. Schließlich waren die Kunstdingertage angesagt – und das zum 25. Mal. Der Vorsitzende des Kunstvereins, Heiko Herrmann, hatte in sein Domizil, den ehemaligen Zehentstadel, und den weitläufigen Garten eingeladen. Darin konnte man zahlreiche Exponate aus Ton, Holz und Metall entdecken, die während der Kunstdingertage kreiert wurden.

25 Jahre als Puppenspiel

Im Obergeschoss des Ateliers des Künstlers waren Werke ausgestellt, die vom Stillleben mit Stuhl, Schrank und Fernsehecke bis zu abstrakten Gemälden reichten und die Eindrücke wiedergaben, die die acht Künstler in den vergangenen vierzehn Tagen in Pertolzhofen gemacht hatten. In einem Puppentheater ließ ein mit Heiko Herrmann befreundeter Komiker und Kunsthistoriker 25 Jahre Kunstdingertage Revue passieren.

Für das leibliche Wohl der Gäste war mit Wein, Bier, alkoholfreien Getränken und Wiener- und Leberkässemmeln sowie kaltem Braten, Käse und Schnittlauchbroten bestens gesorgt. Zu späterer Stunde wurde im Garten ein Feuer angezündet, die Preisverleihung der Tombola wurde mit kleinen Raketen umrahmt. Den ganzen Abend spielte die Pertolzhofener Blaskapelle auf.

Höhepunkt des Jubiläums der 25. Kunstdingertage war die offizielle Einweihung der von Heiko Herrmann gefertigten Skulptur auf dem Dorfplatz, die den Titel „Trag mich ein Stück“ trägt. Nach dem Signal „Abmarsch“ setzte sich eine Prozession in Gang, die von den Musikern angeführt wurde. Es folgten stellvertretender Landrat Jakob Scharf, Bürgermeister Martin Prey, seine Stellvertreterin Rita Salomon, Altbürgermeister Reiner Eiser sowie Künstler und Gäste, die auf dem Dorfplatz von Pfarrer Herbert Rösl empfangen wurden.

Heiko Herrmann (rechts) und seine Kollegen stellen stolz ihre Hütte vor, die sie als Gemeinschaftsprojekt in den vergangenen zwei Wochen geschaffen haben. „Wir wollten mal was Sinnvolles machen“, meinten spaßeshalber einige der beteiligten Künstler.

Prägendes Element

Die Skulptur, in der drei Kunstfiguren eine vierte tragen, stelle ein Symbol für die Dorfgemeinschaft dar, erläuterte der Künstler sein Werk, nachdem es enthüllt war. „Wenn einer in Schwierigkeiten gerät, dann tragen ihn die anderen ein Stück“, so Herrmann. Bürgermeister Prey freute sich über „viele unbekannte Gesichter zum Jubiläum“, zeige dies doch, dass Pertolzhofen Bekanntheit weit über seine Grenzen hinaus erlangt hat. „Das ist der Verdienst unseres Kunstvereins mit Heiko Herrmann als internationalem Künstler“, hob er hervor. Die Skulptur zeige auf, was wichtig ist, was „unsere Gemeinde prägt“.

Stellvertretender Landrat Jacob Scharf outete sich als Kunstliebhaber. Nach Recherchen im Internet habe er sehr viel Interessantes über den Pertolzhofener Kunstverein erfahren. „Sie alle können zu Recht stolz sein auf den Kunstverein in ihrer Gemeinde“, sagte er und sprach Heiko Herrmann und den beteiligten Künstlern hohe Anerkennung aus. Anschließend segnete Pfarrer Rösl die Skulptur, die etwas Wichtiges ausdrücke. „Auch Gott trägt die Menschen, wenn sie in Schwierigkeiten sind“, ergänzte er.

Angeführt von der Edelweißkapelle marschierte der Künstler mit seinen Ehrengästen zum Dorfplatz, um das Denkmal zu enthüllen.

Weitere Informationen über den Kunstverein Pertolzhofen gibt es hier

Die von den Künstlern gefertigten Plastiken beleben den Garten des ehemaligen Zehentstadels.
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