Die "Kunsthalle" von Pertolzhofen ist eigentlich ein Container, über Fenster einsehbar und somit quasi "rund um die Uhr geöffnet. Dort stellt Susanne Mansen ihre Werke aus, die nicht so leicht zu durchschauen sind. Da tummeln sich bizarre Fabelwesen neben Hundeköpfen, die man nicht so recht einordnen kann in die Kategorie "lustig" oder "bedrohlich". Gemischt ist auch das Material, aus dem sie sind: Textiles kommt hier zum Einsatz, aber auch Keramik, mal wird mit Faden kreiert, dann wieder mit schlichter schwarzer Tusche. "Malen ist wie Stricken - dies trifft auf die Kunst von Susanne Mansen zu", meint der Vorsitzende des Pertolzhofener Kunstvereins, Heiko Herrmann. Mit Hilfe von Nadel und Faden, Tusche und Feder, Worten und Farbe nehme sie ihren Betrachter in ihre ganz eigene Welt mit. Dabei trage auch das unübliche Material zur Andersartigkeit der Wahrnehmung bei und rufe fremde Assoziationen hervor.
So mancher Titel macht dann die Verwirrung komplett: "Wendehals", "Respekt", "Das Leben ist ein Ponyhof", "Zitat" oder "Mäuse-Rennbahn" heißen die Werke, die mit Sehgewohnheiten aufräumen. Die Künstlerin treibe da ihr Spiel mit dem Betrachter, analysiert Herrmann, "optisch wie verbal". Doch eigentlich seien dies nur Taktiken, um ihn mitzunehmen in ihre eigene Welt.
Die ist jedenfalls bevölkert mit wundersamen Tierwesen, die mal mehr, mal weniger menschliche Züge tragen, die ganz plastisch die Beine baumeln lassen oder sich wie in einem Kokon auf einer Decke im Schaukelstuhl sonnen. Um nicht allzu idyllisch zu erscheinen, prangt dann und wann ein Wort wie "Giftpilz" im bunten Bild, das neben dem grünen Pferd noch Platz macht für eine Figur auf einer Bank und ein paar Vögel. Noch mehr Stoff zum Rätselraten bieten gestickte Bildergeschichten.
Der Tipp des Kunstvereinsvorsitzenden: "Gehen Sie mit auf die Reise von Wendehals und Wechselbalg, es erwartet Sie eines der letzten Abenteuer auf dieser Welt, das Sehen." Bis 1. Dezember ist dazu Zeit. Solange ist die Ausstellung Von Susanne Mansen aus Tutzing am Starnberger See im Container am Bayerisch-böhmischen Freundschaftsweg in Pertolzhofen noch zu sehen.
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