Seit Jahren steigen die Zahlen leicht an. Derzeit zählt der Pfreimder Imkerverein 48 Mitglieder, berichtete Vorsitzender Albert Sittl in der Jahreshauptversammlung. Nur 14 davon halten keine Bienen. Von 34 Imkern werden 258 Völker betreut.
Der Überblick über die Bienenjahre 2020 und 2021 war geprägt von durchschnittlichem Honigertrag in 2020 und von durchschnittlichem bis keinen Ertrag in 2021. Das Jahr 2021 begann kalt, ohne Wärmeperioden und Frost bis Ende Mai. Das heißt, es sind viele Blüten erfroren und die Bienen konnten schlecht ausfliegen. Auch das regnerische Wetter machte vielen Imkern einen Strich durch die Honigernte.
Die Beeinträchtigung der Bienen und anderer Insekten durch Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat und Neonicotinoide nannte Sittl als mittlerweile größte Bedrohung. "Durch Pflanzenschutzmittel wird das Gehirn der Bienen blockiert. Sie können das Gelernte nicht mehr abrufen. Neues Lernen wird ebenfalls eingeschränkt. Die Bienen finden nicht mehr zu Nektarquellen und im Anschluss nicht mehr zum Stock", erläuterte Sittl. Über einen längeren Zeitraum sterbet das Volk durch die vergifteten Flugbienen und den Eintrag in den Stock.
Pflanzen nehmen laut Sittl nur 2 bis 20 Prozent des Wirkstoffs auf, die übrigen 80 bis 98 Prozent belasten Böden und Gewässer – und damit die dort lebende Tierwelt. Der Wirkstoff reichere sich über Jahre an. "Seit der Anwendung Ende der 80er Jahre sind die Insektenbestände um zwei Drittel zurückgegangen", berichtete der Imker-Chef. "Auch auf Vögel und Säugetiere wirken diese Mittel, da sie von Insekten leben."
Die Pandemie, verbunden mit weniger Verkehr und Industrie und die Auswirkungen des Volksbegehrens "Rettet die Bienen“ hätten eine geringe Erholung zugelassen.
Die Vorstandsmitglieder stellten sich der Neuwahl und wurden einstimmig bestätigt. Als Vorsitzender fungiert weiterhin Albert Sittl, Stellvertreter bleibt Gottfried Blank. Kassenwart ist Manuel Schloßer, Schriftführer Gerhard Schloßer. Als Ausschussmitglieder stellten sich Jürgen Laubert, Peter Hermann und Sven Ost zur Verfügung. Kassenprüfer bleiben Herbert Wendl und Stefan Kubik.













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