Fast 70 Meter Länge, 23 Meter Höhe und eine Flügelspannweite von mehr als 73 Metern: Mit diesen gigantischen Ausmaßen schwingt sich eines der größten zivilen Frachtflugzeuge der Welt in die Luft. Am Dienstag wurde die Landung der Antonow An-124 mit Spannung auf dem Flughafen in Nürnberg erwartet. Im Frachtraum befanden sich neue Produktionsanlagen für Gerresheimer in Pfreimd, das damit im Auftrag eines amerikanischen Kunden innovative Produkte für Diabetes-Patienten Typ 2 herstellen wird. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor.
Flugzeuge vom Typ Antonow kommen immer dann zum Einsatz, wenn es um den Transport von besonders sperrigen oder großen Frachtstücken geht. "Eine Antonow An-124 verfügt über einen gewaltigen zweistöckigen Frachtraum mit 700 Kubikmetern Frachtvolumen – also Platz für bis zu 42 Autos", heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Ladung der Maschine erfolgt mit zwei eingebauten Schiebekränen über die Bug- und Heckrampe von zwei Seiten. Voll beladen kann sie mit ihren vier Triebwerken bis zu 400 Tonnen in die Luft heben, mit einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 850 Kilometer pro Stunde. Die Maschine ist fast so hoch wie ein siebenstöckiges Gebäude und breit wie ein Häuserblock.
Ursprünglich für militärische Zwecke
Konzipiert wurde die Frachtmaschine Ende der 1970er Jahre als größtes Transportflugzeug und war ursprünglich für militärische Zwecke gedacht. Mittlerweile kommt die Antonow hauptsächlich bei als Transportflugzeug für große und schwere Fracht zum Einsatz – so wie am Dienstag am Nürnberger Albrecht-Dürer-Flughafen.
Dort landete das Frachtflugzeug am Morgen um 7.30 Uhr. "An Bord befanden sich neue Montageanlagen für das Gerresheimer-Produktionswerk in Pfreimd", teilt das Unternehmen weiter mit. Als sich nach der Landung die tonnenschwere Heckrampe des Flugzeugs öffnete, war direkt der Blick auf die großen Transportstücke frei. Insgesamt verteilten sich die Montageanlagen auf elf große Packstücke, die mit dem Flugzeug-eigenen Kran herausgehoben wurden.
Abtransport nach Pfreimd
Die schwerste und größte Verpackungskiste, die elf Meter lang und rund acht Tonnen schwer war, wurde direkt auf einen Tieflader zum Abtransport nach Pfreimd geladen; die kleineren Kisten wurden mit Staplern auf die restlichen sechs Lastwagen geladen. Damit bei der Ankunft in Pfreimd alles optimal abläuft, wurde der weitere Transport genau geplant: „Wir werden das so eintakten, dass maximal zwei Lkw pro Tag in unser Produktionswerk nach Pfreimd kommen.“, erklärt Manfred Baumann, Geschäftsführer der Gerresheimer Regensburg GmbH, in der Mitteilung.
Es sei das erste Mal in der Geschichte des Unternehmens, dass Produktionsanlagen mit der Antonow geliefert worden seien. Neben der Großlieferung kamen noch weitere Packstücke von Greenville nach Pfreimd, die für die Montageanlagen benötigt werden. Diese wurden mit einer kleineren Boeing 747 nach Frankfurt/Hahn geflogen und von dort aus nach Pfreimd überführt.
Der Anlagenbau erfolgte durch einen etablierten Lieferanten des Kunden in den USA. Vor dem Versand nach Pfreimd erfolgte die Abnahme durch Gerresheimer-Mitarbeiter vor Ort bei den Anlagenherstellern. "Dank der Produktionsstätte in Pfreimd kann der Kunde nun von Deutschland aus den europäischen Markt bedienen", heißt es in der Pressemitteilung abschließend.
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