Schluss mit Plastiktüten: Um diesen guten Vorsatz zu erleichtern, hat sich in Pfreimd vor wenigen Monaten eine Gruppe von Frauen zusammengefunden. Ihr Ziel: nachhaltige Einkaufstaschen in den Umlauf bringen, hergestellt aus alten Stoffen. "Upcycling" nennt man diesen Trend, der mehr ist als Recycling, weil dabei Rohstoffe nicht nur wiederverwendet, sondern auch aufgewertet werden. Cornelia Schäfer hatte die Idee dazu aus Australien mitgebracht.
360 Taschen, fast alles Unikate, haben die Frauen in Handarbeit gefertigt. Mal in eher schlichtem Design, dann wieder in grellem Pink mit bunten Applikationen. Museumsleiterin Carola Reul hatte fürs Logo gesorgt, und so tragen die Taschen nun auch den Stempel der Stadt Pfreimd. Wer nun vier Euro in seine persönliche Tasche investieren wollte, hatte die Qual der Wahl. Für Bürgermeister Richard Tischler allerdings hatte der Nähkreis mit Cornelia Schäfer, Marita Hausknecht, Theresia Kederer, Anja Paulus, Maria Ostler-Scharl und Theresia Eichinger ein personalisiertes Exemplar vorbereitet.
Auf beigem Grundton ist der "Bürgermeister-Stoff" mit diversen Schriftmustern bedruckt, die an seine beruflichen Wurzeln als Journalist erinnern sollen, so die Idee dahinter. Außerdem hat Initiatorin Cornelia Schäfer auch noch "1. Bürgermeister" und die Initialen "RT" aufgestickt. Der Rathauschef hatte für so viel Mühe ein großes Kompliment parat: "Da haben Sie meinen Geschmack getroffen, ich mag es eher dezent".
Die Aktion beim Bürgerfest war allerdings nur der Auftakt für den Stofftaschen-Feldzug in Pfreimd. Der Nähkreis will die Beutel nach den Sommerferien in fast 20 Geschäften in Pfreimd auflegen. "Wir haben alle abgeklappert, die Verwaltung ist auch dabei", berichten die Frauen. Wer dort eine Tasche mitnimmt, kann sie entweder zurückbringen oder sich mit einer Spende revanchieren. Allerdings heißt es bis dahin kräftig nachproduzieren. "Viele haben gleich mehrere Taschen gekauft, die sind ja auch eine ideale Geschenkverpackung", berichten die Frauen, die nun hoffen, dass ihr Projekt auch in anderen Kommunen Schule macht. "Und wir hoffen, dass wir noch mehr Helfer bekommen, um den Bedarf zu decken", sagt Cornelia Schäfer, "Stoff ist noch genügend da, da können wir noch lange, lange nähen".
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