Acht Frauen trafen sich an sechs Abenden in der Landgraf-Ulrich-Schule, um in stundenlanger Handarbeit ein Dirndl anzufertigen. „Gefühlt 100 Stunden braucht es um ein echtes Unikat herzustellen“, kommentiert Steffi Hierl, die die Idee zum diesem Kurs hatte. Immerhin arbeiten sie und ihre Mitstreiterinnen über Wochen hinweg zusammen oder einzeln daheim an ihren Trachten und nicht immer verläuft das Ganze bei allen stressfrei.
Schließlich muss so manche Naht genäht, wieder aufgetrennt und nochmals genäht werden, bis die Frauen und auch die Kursleiterin, Schneidermeisterin Birgit Ettl aus Piesenkofen, mit dem Ergebnis zufrieden waren. Das Interesse an dem Dirndl-Nähkurs, der von der Kolpingsfamilie Pfreimd in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung Schwandorf organisiert wurde, war so groß.
Ein Dirndl zu nähen ist aufwendig, und deshalb kam der Kurs nicht ohne ein paar Kniffe aus. Zunächst suchten sich die Teilnehmerinnen in der Werkstatt von Schneidermeisterin Ettl ihre individuellen Stoffe und Farben aus. Anschließend wurde bei den Frauen Maß genommen. Schließlich muss ein Dirndl auch perfekt sitzen. Das Vorschneiden der Stoffe übernahm Ettl selbst. Großer Wert wurde beim Nähkurs darauf gelegt, dass sich die Dirndl an traditionellen Vorgaben orientieren.
Deshalb lieferten Votivtafeln, Bilder und Modelle aus der Oberpfalz die Grundlage für die Kleider. Das Dirndlnähen stellt somit einen Beitrag zum Erhalt des Oberpfälzer Brauchtums dar und wird deshalb auch vom Bezirk Oberpfalz finanziell bezuschusst.
„Dirndl, die es in den Geschäften zu kaufen gibt, haben nichts mit der Tradition in der Oberpfalz zu tun“, betont Birgit Ettl. Das kann man von den schmucken Unikaten, die in Pfreimd aus Baumwolle, Mischgewebe, Taft oder Seide entstehen, nicht behaupten. Ob bei den zahlreichen Festen in der Region oder der Pfreimder Kirwa im September: Gelegenheit, ihre Dirndl auszuführen, haben die Kursteilnehmerinnen sicherlich reichlich.
Die „eine, echte“ Oberpfälzer Tracht gibt es nicht. Vielmehr ist es die Vielfalt, die die Tracht in der Oberpfalz ausmacht. Am Anfang der Oberpfälzer Trachtengeschichte steht die Oberbayerische Gebirgstracht. Vor über 100 Jahren kamen arme Holzhauer als Gastarbeiter in die damaligen industriellen Zentren in der Oberpfalz und gründeten dort, vermutlich aus Heimweh, die ersten Gebirgstrachtenvereine.
Doch im Laufe der Zeit haben viele der in der Oberpfalz ansässigen Gebirgstrachten-Erhaltungsvereine damit begonnen, nach örtlichen Trachtenvorbildern zu suchen. Anfang der 1970er Jahre nahm es der damalige Bezirksheimatpfleger Dr. Adolf Eichenseer in die Hand, die Tracht der Oberpfalz zu erneuern. Eichenseer orientierte sich dabei an Bildern des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts.
Die „eine, echte“ Oberpfälzer Tracht gibt es nicht. Vielmehr ist es die Vielfalt, die die Tracht in der Oberpfalz ausmacht. Am Anfang der Oberpfälzer Trachtengeschichte steht die Oberbayerische Gebirgstracht. Vor über 100 Jahren kamen arme Holzhauer als Gastarbeiter in die damaligen industriellen Zentren in der Oberpfalz und gründeten dort, vermutlich aus Heimweh, die ersten Gebirgstrachtenvereine.
Doch im Laufe der Zeit haben viele der in der Oberpfalz ansässigen Gebirgstrachten-Erhaltungsvereine damit begonnen, nach örtlichen Trachtenvorbildern zu suchen. Anfang der 1970er Jahre nahm es der damalige Bezirksheimatpfleger Dr. Adolf Eichenseer in die Hand, die Tracht der Oberpfalz zu erneuern. Eichenseer orientierte sich dabei an Bildern des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.