Pfreimd
23.02.2023 - 08:56 Uhr

Einblicke in die Planung des Süd-Ost-Links

Die „Stromautobahn“ Süd-Ost-Link ist seit Jahren ein Dauerbrenner in der öffentlichen Diskussion. Der verantwortliche Übertragungsnetzbetreiber Tennet macht die derzeitige Planung der Öffentlichkeit zugänglich.

Die Landgraf-Ulrich-Halle war am Aschermittwoch gespickt mit vielen technischen Informationen. Anhand von Schautafeln erläuterten Experten des Netzbetreibers Tennet die Planung der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitung (HGÜ) Süd-Ost-Link von Wolmirstedt in Sachsen Anhalt zum Umspannwerk Isar nahe Landshut – als Vorhaben 5 bezeichnet. Die zweite HGÜ mit der Bezeichnung Vorhaben 5a beginnt in Klein Rogahn und endet ebenfalls am Umspannwerk Isar. Ab Wolmirstedt laufen beide Trassen parallel zueinander.

Zahlreiche interessierte Bürger nutzten die Gelegenheit, einen umfassenden Einblick über das Vorhaben und den Planungs- und Bauablauf zu erhalten. Besondere Aktualität erhielt die Info-Markt durch den geplanten Bau der Kabelabschnittsstation nahe Weihern. Naturgemäß waren diese Infotafeln besonders dicht umlagert.

Der für die Kommunikation zuständige Abschnittsleiter Torsten Grampp erläuterte ausführlich den aktuellen Verfahrensstand. Im Jahr 2016 fiel die Entscheidung für das Erdkabel anstelle der Freileitung. Der Süd-Ost-Link soll den verlustarmen Transport von Windstrom aus Nord- und Ostdeutschland in die großen Verbrauchszentren in Süddeutschland ermöglichen. „Dies ist ein maßgeblicher Beitrag zur Versorgungssicherheit und Strompreisstabilität“, betonte der Fachmann der Firma Tennet.

Alle Planungsabschnitte zwischen Wolmirstedt und Isar befinden sich im Planfeststellungsverfahren. Im nächsten Verfahrensschritt werden die Unterlagen nach dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz erstellt und bei der Genehmigungsbehörde eingereicht. Zum Ende des Jahres ist die Beteiligung der Fachstellen und der Öffentlichkeit geplant. Das Planfeststellungsverfahren soll dann 2024 abgeschlossen und der finale Trassenverlauf festgelegt sein.

Gerade in Bezug auf die Kabelabschnittsstation in Weihern hat Tennet alle Planungsvarianten ausgelotet „Wir sind überzeugt von unserem Vorschlag als verträglichsten Standort für Mensch, Natur und Umwelt“, unterstrich Torsten Grampp die Entscheidung für Weihern. Nicht alle Besucher des Info-Marktes waren von der Notwendigkeit des SüdOstLinks überzeugt. Es entwickelten sich kontrovers geführte Diskussionen, bei denen die unterschiedlichen Standpunkte oft lautstark dargelegt wurden. Die überwiegende Mehrheit war jedoch von der Notwendigkeit der Stromtrasse überzeugt.

Hintergrund:
  • Höchstspannungs-Gleichstromleitung-Erdkabel mit einer Spannungsebene von 525 kV, bestehend aus den Vorhaben 5 und 5a.
  • Vorhaben 5 von Wolmirstedt bis Isar bei Landshut mit einer Leistung von 2 Gigawatt (etwa 540 Kilometer Trassenlänge)
  • Vorhaben 5a von Klein Rogahn bis Isar mit einer Leistung von 2 Gigawatt (etwa 780 Kilometer Trassenlänge)
  • Fertigstellung und Inbetriebnahme: Vorhaben 5 bis 2027, Vorhaben 5a bis 2030
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.