Seit Jahrzehnten feiert der SPD-Ortsverein Pfreimd am Tag der Arbeit die Solidarität der Arbeiterbewegung. Auch heuer haben sich wieder zahlreiche interessierte Bürger in den Vereinsräumen der Landgraf-Ulrich-Halle eingefunden, um auf die Interessen der Arbeiter hinzuweisen und diese auch einzufordern. Unterstützung fanden sie dabei von der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder und dem Europaabgeordneten Thomas Rudner, die als Gastredner vom SPD-Ortsvorsitzenden Norbert Auer begrüßt werden konnten.
Vor den Redebeiträgen nahm jedoch der Ortsvorsitzende die Gelegenheit wahr, ein verdientes Mitglied aus den Reihen des SPD-Ortsverbandes für seine großen kommunalen Verdienste besonders zu ehren. Auf den Tag genau vor 40 Jahren wurde Günther Strehl zum ersten Mal in den Pfreimder Stadtrat gewählt. Norbert Auer bezeichnete den dienstältesten Stadtrat als „Bilderbuchstadtrat und großes Vorbild“ und bedankte sich mit einem Geschenk.
Zum ersten Mal trat der Europaabgeordnete Thomas Rudner in Pfreimd ans Mikrofon. Der Diplom-Politologe aus Regensburg ist seit dem 3. Juli 2023 Mitglied des Europäischen Parlaments, als Nachrücker von Ismail Ertug. Er ist Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Tourismus und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Forschung und Energie. Als erfahrener Gewerkschafter lägen ihm die Interessen der Arbeitnehmer besonders am Herzen, betonter er. Starke Gewerkschaften und die Tarifbindung aller Unternehmen seien nach seinen Aussagen Grundvoraussetzungen für eine gerechte Arbeitswelt.
Ein besonderes Augenmerk legte der Europapolitiker auf die Klimapolitik. Dabei redete er der Elektromobilität das Wort und forderte das Aus für den Verbrenner. Dazu gehört auch die Forderung, dass bis 2030 nur noch Züge mit Elektroantrieb unterwegs sein dürfen. Mindestlohn, die digitale Plattformarbeit, die Chancengleich bei der Bildung und eine gerechte Steuerpolitik waren weitere Schwerpunkt seiner Ausführungen. Thomas Rudner warnte vor dem zunehmenden Einfluss der Rechten in Europa, dem nur durch die bevorstehenden Europawahlen begegnet werden könne.
In diese Kerbe schlug auch die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder. Mit Nachdruck sprach sie sich für ein einheitliches und starkes Europa aus, das der Garant für Frieden und Freiheit sei. Es sei Aufgabe der Sozialdemokraten, die richtigen Rahmenbedingungen für eine soziale Marktwirtschaft auf die Beine zu stellen, führte die Abgeordnete weiter aus. Dazu gehören ein Bürgergeld in angemessener Höhe genauso wie sichere Renten. „Wer 45 Jahre gearbeitet hat, soll in Rente gehen können“, so ihre Forderung. Die Abgeordnete bat um eine zahlreiche Teilnahme an der Europawahl, um den rechten Bestrebungen Einhalt zu gebieten. „Rechts löst keine Probleme, es schafft Probleme“, lautete ihre Aussage.
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