Regine Sailer, Bürgerreferentin des Stromnetzbetreibers Tennet und für die Projektkommunikation bei der Planung des Süd-Ost-Links zuständig (nicht zu verwechseln mit dem Ostbayern-Ring), zeigte sich ganz zufrieden mit der Veranstaltung in der Landgraf-Ulrich-Halle. Dort hatte Tennet einige Stellwände aufstellen lassen, die mit Plänen und Skizzen behängt waren; außerdem konnte man an Monitoren besondere Stellen des Vorzugskorridors betrachten und erörtern. Tennet hatte Planer und Kommunikationsexperten aus seinem Unternehmen nach Pfreimd gesandt, die diesen letzten Infotag der laufenden Reihe bestritten. Jeder Interessierte konnte kommen und Fragen stellen. Es gab keine Vorträge, sondern nur Gespräche in Klein- und Kleinstgruppen.
Von Hof nach Pfreimd
Die Karten, Luftbilder und Monitore erleichterten die Diskussion und halfen, einen genauen Überblick zu bekommen. Zudem wurden einzelne Kriterien, wie Wasserschutzgebiete, aufgezeigt. Außerdem sahen die Besucher, wo beispielsweise ein Naturdenkmal im Weg steht oder eine Gasleitung verläuft. Dabei drehte sich alles um den von Tennet favorisierten Korridor für den Abschnitt C (zwischen Hof und Pfreimd), der auch den nördlichen Landkreis Schwandorf auf einer Länge von zehn Kilometern durchzieht. In dem 1000 Meter breiten Korridor hat das Unternehmen den möglichen Erdkabelverlauf (etwa 15 Meter breit) schon eingezeichnet. Südlich von Pfreimd geht es mit dem Abschnitt D weiter. Dessen öffentliche Erörterung folgt noch.
Der Vorschlagskorridor kommt bei Schwarzenberg (Markt Wernberg-Köblitz) in den Landkreis Schwandorf, wird dann weitergeführt in Richtung Woppenhof und Söllitz, das nordöstlich von Trausnitz liegt, berührt im Bereich des Staatswaldes die Autobahn A6 und erreicht einen neuralgischen Punkt: das Wasserschutzgebiet der Stadt Pfreimd, das von der Leitung gestreift wird.. Das findet sich nördlich der Kreisstraße nach Weihern. Südlich des Autobahnkreuzes Oberpfälzer Wald quert die Stromtrasse dann die Naab. Der Abschnitt C endet nördlich von Pfreimd, zwischen Saltendorf und Döllnitz. Für Arnold Kimmerl ist die Trassenführung noch nicht der Weisheit letzter Schluss. "Vielmehr sollte die Leitung entlang der A 6 liegen -Bündelungsgebot - und beim Autobahnkreuz die Naabseite wechseln", wünschte sich Kimmerl. Allerdings würde man dann beim "Wenzl" auf massiven Felsen treffen. Kritisch sieht Kimmerl auch, dass durch die Leitung "Kohlestrom nach Süosteuropa durchgeschleust wird".
Das Projekt Süd-Ost-Link ist eine geplante Gleichstrom-Erdkabelleitung zwischen Wolmirstedt bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt und dem Endpunkt Isar bei Landshut. Die rund 580 Kilometer lange Verbindung soll laut Netzbetreiber Tennet „dafür sorgen, dass in erster Linie Strom aus Erneuerbaren Energien von Nord nach Süd transportiert werden kann“. Wer eine Stellungnahme zu den Planungen abgeben möchten, muss sie ab 13. Februar bis voraussichtlich Mitte April schriftlich und fristgerecht an die Bundesnetzagentur senden.















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