Am zügigsten umgesetzt wird die Sanierung des früheren Gasthauses "Zum Goldenen Löwen". Die Stadt hatte das Haus gekauft, ein ansprechendes Wohnkonzept mit zehn Appartements für Alleinstehende, für Auszubildende entwickelt. Die Förderungen wurden abgeklopft und die Baukosten ermittelt. Das Projekt inklusive Konzept hat einen Käufer gefunden: Die KHB (Stefan Köhler, Stefan Hader, Peter Braun) GbR mit Sitz in Altenstadt. Wenn vom Konzept abgewichen wird, "dann nur in Absprache mit uns", berichtet Bürgermeister Richard Tischler mit Blick auf den Notarvertrag. Die etwa 25 Quadratmeter großen Appartements verfügen über Küchen- und Badbereich. An Nachfrage wird es nicht mangeln, ist Bürgermeister Tischler überzeugt. Die Bundeswehr benötige beispielsweise in der Umbauphase der Oberpfalzkaserne ab 2020 Wohnmöglichkeiten für Soldaten.
Laut Peter Braun, einer der Gesellschafter und Geschäftsführer der Gruber Wohn- und Gewerbebau in Altenstadt, soll die Sanierung nach der Baugenehmigung des Landratsamtes im nächsten Jahr anlaufen. 1,5 Millionen Euro seien für das Projekt veranschlagt. Für Bürgermeister Tischler ist der "Wohnlöwe" ein Leuchtturmprojekt: Die Stadt kauft das Gebäude, bringt das Objekt zur Baureife und findet dank dieser Vorarbeit einen Investor: "Er kauft kein altes Haus, von dem er nicht weiß, auf was er sich einlässt".
Ebenfalls im nächsten Jahr wird es mit dem Haas-Haus in der Leuchtenberger Straße ernst: Das geschichtsträchtige Gebäude hat Priorität vor dem Alten Schulhaus. Das hängt mit der Förderkulisse zusammen, erläutert der Bürgermeister. Beim Alten Schulhaus setze man stärker auf Denkmalschutzmittel, deren Gewährung sich erfahrungsgemäß länger hinziehe. Beim Haas-Haus in der Leuchtenberger Straße zeichne sich hingegen schon eine konkrete Nutzung ab: Denkbare Möglichkeiten wären eine Logopädiepraxis im Erdgeschoß und die Erweiterung der benachbarten kieferorthopädischen Praxis im Obergeschoß, eine gastronomische und eine Wohnnutzung. "Wir haben ernsthafte Interessenten", so Tischler. Die Baukosten beziffern sich auf 1,5 Millionen Euro. Da der Entschädigungsfonds mit langen Wartezeiten verbunden sei, favorisiere Städteplaner Günther Naumann eine Finanzierung über die Städebauförderung: Die Stadt hätte bei einer 80:20 Förderung 604 000 Euro zu tragen, bei der konventionellen 60:40 Förderung entsprechend mehr.
Die große Unbekannte ist nämlich der neue Förderaspekt "innen statt außen", der zu einer 80-prozentigen Bezuschussung führen könnte, erläutert Bürgermeister Tischler. Die Stadt hat sich vorbehaltlich dafür angemeldet, will aber erst abchecken, "was der Preis dafür ist". Die Rede sei beispielsweise davon, dass dann eventuell Wohnflächen aus dem Flächennutzungsplan genommen werden müssten. Die Kommune will sich nicht selbst ein Bein stellen und zunächst genau prüfen, welche Selbstverpflichtungen sie eingehen müsste. Nach dem Grundsatzbeschluss des Stadtrats zur Sanierung wurden schon die ersten Aufträge vergeben. Der Umbau beginnt im nächsten Jahr.
Drittes Projekt ist das Alte Schulhaus. Baukosten: 860 000 Euro, Umsetzung im Jahr 2020. Bei einer kombinierten Förderung aus Städtebauprogramm (60:40) und Denkmalschutz hätte die Stadt 370 000 Euro zu schultern, entsprechend weniger, wenn "Innen statt außen" (80:20) zum Tragen käme. Im Gebäude "Alte Schulgasse 6" sollen Wohnungen entstehen. Das nebenstehende kleine "Heininger-Haus" wird abgebrochen, um einen ansprechenden Vorbereich zu schaffen.
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