Es ist die 13. Grabungsaktion, zu der Studenten der Unis Bamberg und Wien ins kleine Iffelsdorf bei Pfreimd kommen: Sie schreiben mit ihren archäologischen Funden Geschichte neu. Der Lions Club Oberpfälzer Wald unterstützt sie seit Jahren dabei.
Den Stand der archäologischen Untersuchungen in der slawischen Nekropole auf dem Kapellenfeld bei Iffelsdorf (Stadt Pfreimd) beleuchtete Grabungsleiter Hans Losert (Universität Bamberg) bei einem Vortrag im Pfreimder Pfarrsaal. Der Heimatkundliche und Historische Arbeitskreis Pfreimd "Der Stadtturm" hatte ihn unter Regie seines Vorsitzenden Peter Egerer organisiert. Seit 2011 sind der "Stadtturm", der Kreisheimatpfleger für Archäologie, Kurt Engelhardt, und die Lions an der Seite der Stadt Pfreimd Begleiter des Projektes. Eine Unterstützung, die laut Losert "nicht selbstverständlich ist". Er freute sich, als die Vorsitzende der Lions Oberpfälzer Wald, Martina Lampier, ihm einen Scheck über 1000 Euro zur weitere Unterstützung überreichte. Geld, das die Mitglieder aus gemeinnützigen Aktionen erwirtschaften.
Seit 2011 finden im Bereich der "naabwendischen Nekropole" bei Iffelsdorf Untersuchungen statt. Lehrgrabungen für Studierende der Universitäten Bamberg und Wien bringen immer wieder bedeutende Funde aus dem Gräberfeld zutage. Es liegt am Westufer der Naab nordöstlich des markanten Eixlberges, wo an einer Quelle eine kleine Kapelle steht. Ob die zur Nekropole gehörige Siedlung im Bereich von Iffelsdorf lag, ist fraglich. Es ist noch nicht abschließend geklärt, wie zu deuten ist, dass beträchtliche Teile des Friedhofareals von Siedlungsbefunden des 10. bis frühen 14. Jahrhunderts überlagert werden.
Mittlerweile wurden hier etwa 150 Bestattungen dokumentiert. Damit handelt es sich um die bislang größte Nekropole aus der Zeit des späten 7. bis 10. Jahrhunderts in der Oberpfalz. Es gibt Funde, die Archäologen jubeln lassen: Perlen, goldene Ohrringe, Schläfenringe, ein "Langsax" (Schwert) oder Äxte. Die spätawarische Gürtelgarnitur in Grab 37 ist ein in Deutschland bislang einzigartiger Fund. Losert ging auf Vorgängerfunde am ehemaligen Wasserschloss und auf dem Gelände der Firma Gerresheimer ein, ließ den aktuellen Forschungsstand in Iffelsdorf nochmals Revue passieren, wo auf den Grabhügeln auch Mahlzeiten zubereitet wurden. Man ist gespannt, was nun bei der 13. Grabungskampagne zum Vorschein kommt.
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