Pfreimd
19.02.2024 - 15:45 Uhr

Pflanzenschutzmittel machen den Imkern schwer zu schaffen

Das Bild zeigt die neu gewählte Vorstandschaft (von links): Peter Hermann, Manuel Schlosser, Gerhard Schlosser, Stefan Kubik, Gottfried Blank, Maxi Ost, Albert Sittl. Nicht auf dem Bild: Matthias Zenger und Herbert Wendl. Bild: Manuel Schlosser/exb
Das Bild zeigt die neu gewählte Vorstandschaft (von links): Peter Hermann, Manuel Schlosser, Gerhard Schlosser, Stefan Kubik, Gottfried Blank, Maxi Ost, Albert Sittl. Nicht auf dem Bild: Matthias Zenger und Herbert Wendl.

Der Imkerverein Pfreimd traf sich zu seiner Jahreshauptversammlung. Vorsitzender Albert Sittl trug den Tätigkeitsbericht vor. Der Mitgliederstand ist in den vergangenen Jahren leicht gesunken, mit zurzeit 42 Imkern. Es werden 219 Bienenvölker von 31 Imkern betreut. Mehr Imker mit weniger Bienenvölkern liegt im bundesweiten Trend, diesem folgt Pfreimd ebenfalls.

Der Höhepunkt 2023 war das Jubiläum zur Gründung 1923. Das Fest wurde am Gründungsort im Klostergarten gefeiert. Dazu konnten etwa 200 Gäste begrüßt werden. Die Gäste lobten das Fest als eine gelungene Veranstaltung. Gemeinsam gekauft wurden wieder Futter und Varroamittel.

Das Bienenjahr 2023 war geprägt von einer wieder gestiegenen Honigernte. "In unserem Honig und unserem Wachs aus dem eigenen Kreislauf sind Rückstände jeglicher Art nicht nachweisbar", betonte Sittl. Verfälschungen finden nicht statt, da die Vermischung mit Importhonig oder Importwachs nicht erfolgt. Deutscher Honig ist und bleibt ein gesundes, hochwertiges Nahrungs- und Genussmittel.

Leider sei die Beeinträchtigung der Bienen und anderer Insekten durch Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat und Neonicotinoide weiterhin die größte Bedrohung. Die Zulassung von Glyphosat wurde um weitere zehn Jahre verlängert. Durch Pflanzenschutzmittel wird das Gehirn der Bienen beeinträchtigt. Sie können das Gelernte nicht mehr abrufen. Neues lernen wird ebenfalls eingeschränkt. Sie finden nicht mehr zu Nektarquellen und im Anschluss nicht mehr zum Stock. Über einen längeren Zeitraum stirbt das Volk durch die vergifteten Flugbienen. Die Pflanze nimmt nur 2 bis 20 Prozent des Wirkstoffs auf, die übrigen 80 bis 98 Prozent belasten Böden und Gewässer - und damit die dort lebende Tierwelt. Der Wirkstoff reichert sich über Jahre an. Seit der Anwendung Ende der 80er Jahre sind die Insektenbestände um zwei Drittel zurückgegangen.

Auch auf Vögel und Säugetiere wirken diese Mittel, da diese von Insekten leben. Das Volksbegehren "Artenvielfalt - Rettet die Bienen" führe zu einer leichten Erholung. Eine neue Belastung der Bienen wird die Asiatische Hornisse werden. Eingeschleppt aus Südostasien kann sich das Insekt durch den Klimawandel und die ansteigenden Temperaturen den Lebensraum der Bienen erobern. Bis zu 80 Prozent der Beute besteht aus Honigbienen. Sie ist einerseits durch eine geringere Größe als auch durch eine deutlich dunklere Körperfärbung deutlich von der Europäischen Hornisse zu unterscheiden.

Die Neuwahl ergab: Als Vorsitzender fungiert weiterhin Albert Sittl. Stellvertreter bleibt Gottfried Blank. Es bleiben Kassenwart Manuel Schloßer und Schriftführer Gerhard Schloßer. Als Ausschussmitglieder stellten sich Peter Hermann und neu Maxi Ost und Matthias Zenger zur Verfügung. Kassenprüfer bleiben Herbert Wendl und Stefan Kubik. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Richard Tischler und Albert Sittl mit der Ehrennadel der BIV in Silber geehrt.

Im Anschluss referierte Thomas Wiesgickl als Leiter der Belegstelle "Am Kühweiher" in Wernberg über diese Einrichtung mit der Carnica-Zwillich-Linie. Die Belegstelle existiert bereits seit 28 Jahren. Er gab Informationen zu den Aufgaben und dem Schutzkreis.

 
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