Nur ein Schweinwerfer in der ansonsten komplett abgedunkelten Landgraf-Ulrich-Halle musste Bürgermeister Richard Tischler für die Begrüßung der Zuschauer genügen, um die Spannung zu erhalten auf einen „Abend, der nicht nur für Pfreimd ganz besonders ist“. Gerne biete die Stadt „ihrem“ Musiktalent Dominik Pflaum die Bühne zur Welturaufführung des „Paulus_Pop_Musicals“.
Mit dessen Premiere präsentierte der junge Komponist sein „Meisterstück“ nicht nur dem Publikum, sondern absolvierte damit zeitgleich vor den anwesenden Dozenten seines Hochschulstudiums auch seine Masterarbeit. „Wir alle ziehen schon jetzt den Hut vor dir angesichts des bisher geleisteten musikalischen Engagements, der Probenarbeit mit einem 80-köpfigen Chor, der Band und dem technischen wie organisatorischen Gesamtaufwand“, betonte Tischler und ergänzte: „Pfreimd ist wirklich stolz auf dich!“ Sein Dank galt allen Beteiligten nicht zuletzt dafür, den finanziellen Überschuss der Aufführung an die Blaskapelle sowie der Sing- und Musikschule zu spenden.
Paulus der "modernen Welt"
Dann folgte das klangliche „Entree“ in die „moderne“ Welt des Paulus: Vor dem Panorama des großen Chores und gefördert durch erste Akzente der Band, umriss zunächst eine sonore Off-Stimme als Erzähler die Szenerie. Zudem gewann das Publikum nicht nur lichttechnisch mehr und mehr Einblick, es erfuhr darüber hinaus auch wesentliche Aspekte aus menschlicher Sicht, personifiziert durch die beiden Akteure Lena Schlauderer und Quirin Scholz.
Schließlich erschien Paulus selbst – charakterisiert von Philipp Röslmair. Äußerlich tadellos durchgestylt und offensichtlich ebenso stringent in der Verfolgung des seiner Meinung nach falschen „neuen Christentums“, offenbarte er sich in Solopassagen. Trotz innerer Zweifel dominierten ihn fixierte Positionen – bis sich die Ereignisse überstürzten und Gott ihm schließlich mit der Frage „Warum verfolgst du mich?“ die Augen „öffnete“.
„Ob Christen oder Juden, ist doch ganz egal, der Glaube an den einen Gott, dieser Glaube ist zentral!“, gab ihm der Chor als Botschaft zu bedenken. Und Paulus folgt, vom „Dresscode“ und seelisch befreit, fortan dem Herrn und geht auf Reisen: „Trau dich mit mir in die Welt hinein und dir wird Gott verzeihen, mach den ersten Schritt allein, dann wird Gott stets bei dir sein!“
Stehende Ovationen
Sein neuer Weg führte ihn gleich mitten ins Publikum, das sich spontan mitreißen ließ von diesem sympathischen „Missionar“, der Motivation des ganzen Ensembles, der Kraft der Musik diverser Genres, den Lichteffekten, ja einem großartigen Musicalabend und nicht zuletzt seinem Initiator: Dominik Pflaum. Allen Mitwirkenden, doch natürlich hauptsächlich ihm als „General-Manager“ und künstlerischem Leiter des Projektes galt schließlich der langanhaltende Applaus mit stehenden Ovationen.
Er hat seine Musikerkarriere durch dieses Event sicherlich um einen bemerkenswerten Akzent bereichert. Ein Erfolg, der auch wesentlich auf dem harmonischen, gemeinschaftlichen „Zusammenspiel“ aller Beteiligten basierte, wie die Dankesworte an Familie, Freunde, Förderer und das Künstler-Team zeigten, das sich mit einem Wellness-Gutschein für seinen „Chef“ revanchierte. Bleibt zu hoffen, dass dies auch die Studien-Juroren mit der entsprechend guten Note goutieren.
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